Russische Sberbank expandiert in Ost und West

Seit der Übernahme der Volksbank International hat die Sberbank schon rund eine Milliarde Euro in diese Ost-Banken-Gruppe gesteckt.
Die Sberbank will von Wien aus nach Deutschland expandieren. "Ein guter Markt, um Kundeneinlagen zu sammeln."

Die russische Sberbank, die 2012 mit der Übernahme der Osteuropa-Holding der in Wien ansässigen ehemaligen Volksbank International (VBI) einen ersten Standort im Westen erworben hat, stellt die Signale auf Wachstum. Nach gut einem Jahr, in dem Umstrukturierung und Sanierung im Vordergrund stand, will die Sberbank von Wien aus nach Deutschland expandieren. Im dritten Quartal soll dort die Sberbank Direct starten.

"Deutschland ist ein guter Markt, um Kundeneinlagen zu sammeln", erklärt Sberbank-Europe-Chef Mark Arnold die Strategie. Einen Konkurrenzkampf über die besten Sparzinsen wolle die Sberbank aber nicht führen. In Österreich bleibe man beim Schwerpunkt Firmenkunden. Für die Privatkunden nutze die Sberbank weiterhin das Netz ihrer Schwester Denizbank, betonte Arnold. In den Ländern Mittel- und OsteuropasTschechien, Slowakei, Ungarn, Ukraine und auf dem Balkan – soll der Marktanteil in den nächsten ein bis zwei Jahren verdoppelt werden. Viele Banken seien wegen der strengen Regulierung der EU in diesen Märkten auf Rückzug. Das ergebe Potenzial für die Sberbank, glaubt Arnold. Zunächst jedenfalls plane die Bank über das Gewinnen von Neukunden zu wachsen. In späterer Folge seien auch Bankkäufe möglich. An einer Übernahme von Töchtern der Hypo-Alpe-Adria-Bank sei die Sberbank nicht interessiert.

In der Ukraine habe die Sberbank in den ersten vier Monaten 2014 einiges an Einlagen verloren. Seit Mai gehe es aber wieder aufwärts. Aufgeben wolle man diesen Markt nicht.

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