Rund zehn Angebote für Alitalia - Ryanair ist darunter

Ryanair-Chef Michael O'Leary in Rom
Billigflieger Ryanair hat nun bestätigt, ein unverbindliches Angebot für die angeschlagene italienische Fluglinie gelegt zu haben. Insgesamt dürfte es mehr als zehn Interessenten geben.

Der Billigflieger Ryanair hat ein Offert für die angeschlagene italienische Fluglinie Alitalia abgegeben. Der irische Konzern habe ein unverbindliches Angebot eingereicht, bestätigte Finanzchef Neil Sorahan am Montag. Er könne nicht viel mehr sagen.

Ryanair-Chef Michael O'Leary hatte im Juni erklärt, falls sich die Iren für eine Investition bei Alitalia entschieden, würde Ryanair eine Mehrheit an der angeschlagenen Fluglinie anstreben.

Starke Konkurrenten

Die Regierung in Rom hatte Mitte Mai den Startschuss für den Verkaufsprozess der unter Sonderverwaltung stehenden Airline gegeben. Die Frist für den Einlick in die Bücher der verschuldeten Airilne und für die Einreichung nicht bindender Offerte lief am Freitag ab. Nach Angaben eines Insiders sind etwa zehn Kaufangebote eingegangen.

Rund zehn Angebote für Alitalia - Ryanair ist darunter
An airplane of Alitalia approaches to land at Fiumicino international airport in Rome, central Italy, May 3, 2017. REUTERS/Max Rossi
Laut Medienberichten soll auch der britische Billigflieger Easyjet, der sich mit seiner österreichischen Tochter die wegen des bevorstehenden Brexit nötig gewordene neue EU-Lizenz gesichert hat, ein unverbindliches Angebot eingereicht haben. Dazu kommen starke Konkurrenten wie Lufthansa, Delta Airlines, British Airways und Alitalias Hauptaktionär Etihad, die laut dem Mailänder WirtschaftsblattSole 24 Oreebenfalls unverbindliche Angebote eingereicht haben. Zu den Interessenten zählen demnach auch Private Equity-Fonds wie TPG, Indigo Capital und Cerberus.

Regierung will keine Zerstückelung

Viele Gesellschaften wollten lediglich einige Assets der Alitalia erwerben, berichtete das Blatt. Die italienische Regierung wehrt sich jedoch gegen eine Zerstückelung der Airline. Die von der italienischen Regierung beauftragten Sonderverwalter arbeiten zurzeit an einem Entwicklungsplan für die Fluggesellschaft, der Ende Juli vorgestellt werden soll. Der Alitalia-Verkauf soll bis Oktober über die Bühne gehen. Die Airline hat drei Mrd. Euro Schulden, denen mit 921 Mio. Euro bewertete Vermögenswerte gegenüberstehen.

Nach einem gescheiterten Rettungsversuch hat die italienische Regierung die Alitalia unter Sonderverwaltung gestellt. Das Insolvenzverfahren wurde in die Wege geleitet, nachdem die Belegschaft im April einen vom Management und den Gewerkschaften ausgehandelten Rettungsplan abgelehnt hatte.

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