Rosenbauer steigert Gewinne kräftig

Rosenbauer steigert Gewinne kräftig
Das operative Ergebnis des Feuerwehrausstatters stieg um 19 Prozent auf 20 Millionen Euro.

Der börsennotierte oberösterreichische Feuerwehrausstatter Rosenbauer hat seine Gewinne heuer im ersten Halbjahr kräftig gesteigert. Das Betriebsergebnis (Ebit) verbesserte sich gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um 19 Prozent auf 20 Mio. Euro und der Periodengewinn erhöhte sich um fast ein Drittel von 11,7 auf 15,4 Mio. Euro, teilte das Unternehmen am Dienstag ad hoc mit.

Der Gewinn je Aktie (EPS) legte um 21 Prozent von 1,4 auf 1,7 Euro zu. Das operative Geschäft sei vor allem in den USA und Deutschland besser gelaufen. Die Ebit-Marge erhöhte sich zwar zum Halbjahr von 5,0 auf 5,6 Prozent, blieb damit aber unter dem langfristigen Zielwert von über 7 Prozent.

Rosenbauer hat den Angaben zufolge das absatzstärkste erste Halbjahr hinter sich. Der Umsatz stabilisierte sich bei 354,3 Mio. Euro (plus 5 Prozent). Allerdings wurden die Verkaufserlöse von Rosenbauer Saudi Arabia (siehe unten) und die kürzlich übernommene Rosenbauer UK erstmals in den Konzernabschluss einbezogen.

Gute Auftragslage

Bei der Auftragslage sei man weiterhin im Aufwärtstrend. Trotz der "weltweit verhaltenen Marktentwicklung" hätten Auftragseingang und -bestand mit 438,1 (plus 4 Prozent) bzw. 731,8 Mio. Euro (plus 7 Prozent) per Ende Juni erneut Höchstwerte erreicht.

Für 2014 wird "in Summe keine markante Verbesserung" erwartet. Die Entwicklung der vorangegangenen Jahre sollte weiter fortgesetzt werden können. Rosenbauer rechnet im Gesamtjahr mit einem "Umsatz auf Vorjahresniveau".

Für den oberösterreichischen Feuerwehrausrüster Rosenbauer ist Saudi Arabien der wichtigste Markt geworden. Von heuer weltweit mehr als 2.600 verkauften Fahrzeugen werden wieder rund 900 dorthin gehen - hergestellt in Fabriken in Deutschland, den USA, Spanien und Österreich. In Bau hat Rosenbauer nun ein eigenes Montage-Werk in dem Wüstenstaat.

Eine lokale Fahrzeugfertigung in Saudi-Arabien aufzuziehen sei "noch keine Notwendigkeit, aber sehr wohl eine Möglichkeit", sagte Rosenbauer-Vorstandschef Dieter Siegel am Dienstag bei der Halbjahrespressekonferenz. Jetzt wird es einmal ein Montagebetrieb: Das in Bau befindliche und 2015 fertige Assemblingwerk wird 5 Mio. Euro kosten und 60 bis 80 Leute beschäftigen. Von Saudi-Arabien aus könnten über saudische Exportfinanzierungen auch andere Länder im Umfeld beliefert werden.

Seit der Jahrtausendwende hat Rosenbauer in Summe deutlich mehr als 3.000 Feuerwehrfahrzeuge nach Saudi-Arabien geliefert. Der Vorstand sieht in dem Markt "fast unseren zweiten Heimmarkt." Die saudischen Aufträge für Feuerwehrautos lasten nach Unternehmensangaben vor allem die Werke in den USA, in Karlsruhe und Spanien gut aus, wobei die größten Stückzahlen für Saudi-Arabien bisher aus den USA stammen.

Großauftrag

Erst im April 2014 hat Rosenbauer einen neuen Großauftrag gemeldet: Bis Mitte 2016 bestellten die Saudis 800 weitere Feuerwehrfahrzeuge samt Ausrüstung (Auftragswert: 150 Mio. Euro). Wegen Wiederbeschaffungszyklen bei Brand- und Katastrophenschutzfahrzeugen von 8 bis 10 Jahren dürften sich die jährlichen Lieferungen in den nächsten Jahren abflachen, Erneuerungsinvestitionen werden ab 2020 erwartet.

2013 stammten knapp 200 Millionen des Konzernumsatzes von 737,9 Mio. Euro aus Saudi-Arabien. "Es wird nicht jedes Jahr in der Höhe sein", so der Vorstand. "Stabile 100 Millionen" pro Jahr würden es aber auf jeden Fall sein, "mit der Perspektive, dass das so weiter geht." Wenngleich es auch hier politische Risiken und externe Effekte geben könne, die nicht so planbar wären.

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