Roboter Robert, zum Einsatz bitte

Roboter unterstützen Apotheken.
Der Lager-Roboter spuckt Medikamente auf Knopfdruck aus, das entlastet die Apotheker.

In Schnupfenzeiten haben die Apotheken Hochsaison. Da wünschen sich viele Apotheker mehr Zeit für die Beratung der Kunden und einen guten Geist, der Medikamente sucht, sortiert und nachbestellt.

In einigen österreichischen Apotheken ist dies bereits Wirklichkeit. Die steirische Knapp AG, einer der weltweit führenden Anbieter im Bereich Lagerautomation und Lagerlogistik-Software, bietet durch die Beteiligung an Apostore auch Automationslösungen für Apotheken und Krankenhäuser in Form des Apostore-Roboters an.

17 Apotheken ausgestattet

In mittlerweile 17 Apotheken in sieben Bundesländern in ganz Österreich werden Roboter eingesetzt. So auch in der Stadt-Apotheke in Gleisdorf. "Wir wollen uns mehr Zeit für die persönliche Beratung der Kunden nehmen. Dafür geben wir logistische Routineaufgaben ab", sagt Apothekerin Ulrike Mayr. Das zeitaufwendige Einlagern und die Kontrolle der Ablaufdaten übernimmt der Roboter. Die Mitarbeiter ersparen sich lange Wege zu den bisherigen Ziehschränken. Der Apostore-Roboter liefert nicht nur die gewünschten Medikamente, sondern kommuniziert auch via Schnittstelle zum Kassensystem. Berührungsängste mit dem neuen Mitarbeiter gab es in der Gleisdorfer Apotheke bisher keine. "Robert" wie ihn die Kollegen nennen, ist ein Teamplayer, sehr verlässlich – und wird auch nicht krank.

Wie es funktioniert: Der Apostore Lager- und Kommissionierautomat ersetzt rund zwei Drittel der herkömmlichen Ziehschränke zur Lagerung von rezeptpflichtigen Arzneimitteln. 15.000 Packungen lagern in dem Automaten, der die Medikamente auf Knopfdruck innerhalb weniger Sekunden an den Verkaufsplätze ausliefert. Der Aufbau und die Inbetriebnahme der Technik erfolgen binnen zwei Wochen während des laufenden Betriebs und ohne bauliche Veränderungen, betont man bei der Knapp Gruppe.

Krankenhäuser

Auch das LKH Graz und das LKH Klagenfurt setzen bereits auf die Roboter-Technik. Damit sind die Zeiten, als Mitarbeiter in den Regalen nach Medikamenten gesucht oder sie einordnet haben, endgültig vorbei. Da Krankenhäuser Arzneien in Großmengen bestellen, bietet der Automat Platz für 60.000 Medikamentenpackungen. "Zu den Vorteilen des Hightech-Systems zählen vor allem die Personalentlastung, die platzsparende Lagerung der Medikamente sowie mehr Ordnung und Überblick wie beispielsweise durch die Rückverfolgbarkeit der Chargen", sagt Marianne Leitner von der Krankenhausapotheke des LKH Graz. Bis zu 2250 Packungen pro Stunde können auf Abruf an die einzelnen Krankenhausstationen beziehungsweise an die 21 Spitäler im KAGES-Verbund ausgegeben werden. "Das Einlagern und Kommissionieren von rund 90 Prozent aller bei Raumtemperatur zu lagernden Medikamente erfolgt nun voll automatisiert. Dadurch können Spitzenzeiten abgebaut werden. Darüber hinaus liefert das System tagesgenaue Inventurdaten und bietet eine fehlerfreie Lagerhaltung und -führung", sagt Maria Lanz, Managerin des Logistikprojekts.

Deutschland ist in Bezug auf die Lagertechnik schon einen großen Schritt weiter als Österreich. Mehr als 600 Roboter und Kommissionieranlagen sind in deutschen Apotheken bereits im Einsatz.

Doch auch in Österreich soll "Robert" verstärkt verwendet werden. "Heuer wollen wir bis zu zwei Krankenhaus-Apotheken sowie rund 15 öffentliche Apotheken neu ausgestatten", sagt Sabine Lukas, Sprecherin der Knapp Gruppe.

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