Telefonieren im Urlaub wird billiger

ARCHIV - Ein Frau mit Mobiltelefon steht am 11.07.2012 im griechischen Touristenort Sarti am Strand. Mehr als jeder fünfte Baden-Württemberger hat im Sommerurlaub auf Handy oder Internet verzichtet. Foto: Friso Gentsch dpa (zu lsw "Offline-Urlaub: Nur jeder Fünfte schaltet Handy oder Internet aus" vom 28.08.2012) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Ab Juli sinken, rechtzeitig vor dem Urlaub, die Kosten für Anrufe aus dem Ausland.

Ob in Malaga am Strand oder daheim auf der Couch – telefonieren und Internetsurfen soll künftig überall in der EU gleich viel kosten. Noch ist es aber nicht so weit und beim Start in den Sommerurlaub überlegen viele, ob und wie lange sie zum Handy greifen um zu kommunizieren.

Immer, wenn mit dem Handy im Ausland telefoniert wird, Nachrichten geschickt werden oder das Internet genutzt wird, fallen höhere Kosten an. Roaming bedeutet die Verwendung fremder (meist ausländischer) Netze bei der Nutzung von Mobilfunk. Dies ist mit teils empfindlichen Mehrkosten verbunden. Auch eingehende Anrufe kosten mehr als daheim.

Telefonieren im Urlaub wird billiger

Die EU-Kommissarin Neelie Kroes wirbt damit, die sogenannten Roaming-Gebühren abschaffen zu wollen. Wenn es nach ihr geht, soll es bald – der Zeitpunkt steht aber noch nicht fest – keinen Unterschied mehr zu den nationalen Tarifen geben. Als ersten Schritt hat die EU-Kommission bereits Obergrenzen für Roamingkosten, den Eurotarif, eingeführt (siehe Tabelle). Ab 1. Juli 2013, also rechtzeitig zur Urlaubszeit, kosten Anrufe im Eurotarif nur mehr 28 Cent pro Minute, eingehende Anrufe acht Cent und SMS neun Cent, so die Telekomregulierungsbehörde RTR. Eine kostenlose Willkommens-SMS macht die Konsumenten im Ausland bei jedem Netzwechsel auf diese EU-Regelung aufmerksam. Der Empfang von SMS ist innerhalb der EU immer kostenlos.

Die Mailbox kann außerhalb der EU zu einem teuren Service werden. Experten des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) raten daher, die Mailbox im Ausland auszuschalten.

Österreich am billigsten

Derzeit liegen die Roamingkosten im EU-Durchschnitt bei 30,60 Cent die Minute. Am teuersten sind die Roamingkosten in Finnland, am günstigsten in Österreich mit 17,8 Cent pro Minute. Künftig sollen Landesgrenzen für Konsumenten keinen Unterschied mehr machen.

Die Mobilfunker machen vorerst einmal gute Miene – trotz sinkender Einnahmen durch die reduzierten Roamingkosten. Über kurz oder lang werden sie aber die nationalen Mobilfunktarife anheben und sich Einnahmen zurückholen, so Experten.

Um Kostenfallen im Ausland zu verhindern, können Urlauber auf Datenpakete zurückgreifen. Derzeit bieten alle großen österreichischen Mobilfunkanbieter Datenroamingpakete an, mit denen man günstiger im Ausland surfen kann.

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