Rettungsplan für steirischen Autozulieferer rm abgesegnet

150 Jobs in Bad Radkersburg sind vorerst gesichert.

Der insolvente steirische Autozulieferer Radkersburger Metallwarenfabrik GmbH und ihre Schwestergesellschaft rm Technical Products GmbH bekommen eine zweite Chance. "Die Mehrheit der Gläubiger stimmte in der heutigen Tagsatzung dem verbesserten Sanierungsplan der Metallwarenfabrik zu", bestätigt Gerhard Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform dem KURIER. "Die Gläubiger werden eine Quote von 30 Prozent erhalten."

Dafür muss das Unternehmen ordentlich Geld in die Hand nehmen. Denn: Von den angemeldeten Forderungen in Höhe von 17,4 Millionen Euro wurden 15,2 Millionen Euro anerkannt. Das heißt: Für die Quote müssen 4,56 Millionen Euro innerhalb von zwei Jahren aufgebracht werden. Das erste Drittel der Quote wird schon in Kürze fließen. Somit können der Standort und die 57 Arbeitsplätze erhalten werden. Derzeit laufen die Geschäfte laut Weinhofer gut, der Umsatz von Jänner bis Februar 2014 hat sich zum Vergleichszeitraum des Vorjahres verbessert.

Auch bei der Schwestergesellschaft rm Technical Products GmbH, die 93 Mitarbeiter beschäftigt, war laut KSV1870 heute eine Sanierungsplantagsatzung anberaumt. Die Gesellschaft bietet den Gläubigern 21 Prozent Quote. Rund 2,58 Millionen Euro Forderungen wurden angemeldet, 2,2 Millionen Euro wurden auch anerkannt. Für die Quote müssen 461.000 Euro aufgebracht werden. "Die Mehrheit der Gläubiger hat den Sanierungsplan angenommen", weiß Insolvenzexperte Georg Ebner vom KSV1870 in Graz. "Die Fortführung des Unternehmens ist somit gewährleistet."

Die Hintergründe der Insolvenz

Die rm-Gruppe war in die Schleiflage geraten, weil man sich in den vergangenen Jahren vom Alu-Geschirr-Hersteller zum Automotive-Zulieferer mauserte und dadurch hohe Investitionen tätigen musste. Der Umsatz hatte sich gegenüber dem Jahr 2000 bis zum Jahr 2011 auf nahezu 14,8 Millionen Euro verfünffacht, 2012 kam es aber zu einem Umsatzeinbruch. Im Vorjahr gestaltete sich ein neu eingeführtes Produkt, ein Luftfederkolben für einen Premium-Autohersteller, als äußerst problematisch, sodass ein negativer Deckungsbeitrag erwirtschaftet wurde.

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