Red-Bull-Boss Mateschitz sieht mögliche US-Einfuhrsteuer gelassen

Dietrich Mateschitz
Kurz- bis mittelfristig könnte eine Getränkeproduktion nach Amerika verlagert werden, so Mateschitz.

Der Chef des Getränkekonzerns Red Bull, Dietrich Mateschitz, sieht eine Einfuhrsteuer, wie sie die USA erwägen, entspannt. "Wir könnten kurz- bis mittelfristig eine Produktion nach Amerika verlagern", sagte Mateschitz in einem Interview der Kleinen Zeitung. "Wichtig ist, dass nichts passiert, was uns überraschen kann. Deswegen spielen wir jeden Monat alle Szenarien durch."

Das Unternehmen Red Bull wäre von Importzöllen stark betroffen. Die Energydrinks aus Salzburg gehören - neben Maschinen - zu den größten Exportgütern in die USA. Red Bull ist der größte Einzelexporteur, gefolgt von BMW Steyr und dem Waffenhersteller Glock. Mateschitz als Hälfteeigentümer von Red Bull ist Österreichs reichster Mann, "Forbes" schätzt sein Vermögen auf 13,4 Mrd. US-Dollar (12,6 Mrd. Euro).

Mateschitz hält US-Strafzölle ohnehin für unwahrscheinlich. "Ich glaube aber gar nicht, dass es dazu kommen wird, und wenn, produzieren wir ja auch in der Schweiz, also außerhalb der EU." Red Bull hätte außerdem noch andere Möglichkeiten, Strafzölle abzufedern: "Wir können auch die 20 Prozent zahlen, keine Dividenden ausschütten und weniger investieren."

US-Präsident Donald Trump hat die Praxis von in- und ausländischen Konzernen mehrfach kritisiert, ihre Produkte außerhalb der USA zu fertigen, um sie dann in den USA zu verkaufen. Eine geplante Steuerreform zur Ankurbelung der US-Wirtschaft könnte auch eine 20-prozentige Einfuhrsteuer umfassen.

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