RBI verdoppelte Gewinn im 1. Quartal

RBI-Chef Johann Strobl kann sich über einen guten Start 2017 freuen.
Guter Start nach Fusion mit RZB, Risikovorsorgen schrumpften um ein Viertel.

Die Raiffeisen Bank International (RBI) hat nach der Fusion mit der Raffeisen Zentralbank (RZB) den Gewinn beinahe verdoppelt. „Wir sind mit dem Start in das Geschäftsjahr sehr zufrieden. In fast allen unseren Märkten sehen wir eine sehr gute Konjunkturentwicklung“, sagte Bankchef Johann Strobl am Mittwoch. Der Wiener Konzern zählt neben der italienischen UniCredit und der österreichischen Erste Group zu den größten Kreditgebern in Osteuropa.

Im Auftaktquartal stieg der Gewinn unter dem Strich auf 220 Millionen Euro nach 111 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Das von der RZB eingebrachte Geschäft ist seit Jahresbeginn vollständig in der RBI enthalten. Die Gewinnerwartungen hat die Bank damit deutlich übertroffen. Analysten rechneten im Schnitt mit einem Gewinn von 151 Millionen Euro. An der Wiener Börse kletterten die RBI-Papiere um 3,7 Prozent auf 22,9 Euro und führten damit die Gewinner im Topsegment ATX an.

Deutlich weniger Risikovorsorgen

Die RBI begründete den Gewinnsprung mit einer besseren operativen Geschäftsentwicklung. Das Betriebsergebnis stieg auf 483 Millionen Euro nach 413 Millionen Euro. Zudem musste weniger für faule Kredite zurückgelegt werden. Die Kreditrisikovorsorgen schrumpften um 24 Prozent auf 80 Millionen Euro. Der größte Rückgang sei hier in Russland verbucht worden, wo im Vorjahr für größere Einzelfälle im Firmenkundenbereich höhere Vorsorgen notwendig waren. „Die Entwicklung der Risikokosten ist weiterhin sehr erfreulich. Man muss allerdings berücksichtigen, dass diese im ersten Quartal aus saisonalen Gründen immer vergleichsweise niedrig ausfallen“, sagte Strobl. Der Trend sollte sich dennoch fortsetzen.

Für 2017 erwartet die Bank, dass die Risikovorsorgen unter dem Vorjahresniveau von 758 Millionen Euro liegen werden. Der Bestand an notleidenden Krediten habe sich seit Jahresbeginn um 101 Millionen Euro auf 6,8 Milliarden Euro reduziert.Auch im Tagesgeschäft lief es für die Österreicher besser. Der Zinsüberschuss stieg um fünf Prozent auf 796 Millionen Euro.

12,6 Prozent Kernkapitalquote

Positiv habe sich die Aufwertung des russischen Rubel gegenüber dem Euro ausgewirkt, die zu einem Anstieg des Zinsüberschusses in Russland um 31 Millionen Euro führte. „Für eine klassische Kundenbank wie die RBI ist das Zinsergebnis sehr wichtig. Ich freue mich deshalb, dass sich unsere Nettozinsspanne im ersten Quartal weiter stabilisiert hat“, sagte Strobl. Der Provisionsüberschuss legte auf 409 Millionen Euro nach 372 Millionen Euro zu. Verbessert habe sich auch die Kapitaldecke. Die harte Kernkapitalquote stieg auf 12,6 Prozent. Per Jahresende lag die Quote bei 12,4 Prozent. Mittelfristig will die Bank auf einen Wert von 13 Prozent kommen.

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