Raiffeisen Informatik kauft indische IT-Firma

Raiffeisen Informatik kauft indische IT-Firma
Der heimische IT-Dienstleister will vermehrt von den Wachstumsmärkten Indien und Brasilien profitieren.

Die Raiffeisen-Informatik-Gruppe steigt mit der Übernahme des indischen Software- und Service-Spezialisten IRIS Unified Technologies in den indischen IT-Markt ein. IRIS mit Sitz in Delhi beschäftigt 70 Mitarbeiter, ist ein wichtiger Microsoft-Partner und vor allem im Bereich Rechenzentren tätig. Raiffeisen-International-Geschäftsführer Wilfried Pruschak will mit dem Zukauf am Wachstumsmarkt Indien mitnaschen. "Im Land sind riesige Infrastruktur-Projekte geplant, der IT-Markt ist fünf Mal so groß wie der österreichische", so Pruschak zum KURIER.

Sorgen, die Indien-Tochter könnte Kapazitäten aus Österreich abziehen, hält Pruschak für unbegründet, zumal es um regionale Services gehe. Viele europäische Unternehmen hätten bereits Niederlassungen in Indien und würden daher auch umfassende IT-Dienstleistungen benötigen. "Das Marktpotenzial ist äußerst attraktiv".

Mit Indien erweitert Raiffeisen Informatik die Präsenz auf 29 Länder. Als nächster Markt wird Brasilien angepeilt, wo Pruschak ebenfalls Ausschau nach Übernahmezielen hält. "Brasilien fehlt uns noch, derzeit führen wir erste Sondierungsgespräche für eine Niederlassung dort".

Währungsrisiko

Ziel der Internationalisierungs-Strategie sei es auch, die Währungsrisiken besser abzusichern, erläutert Pruschak, derzeit sei man zu Euro-lastig aufgestellt. Ein Risiko für Österreichs größten IT-Anbieter ist auch die starke Ausrichtung auf den aktuell krisengebeutelten Finanz- sowie öffentlichen Sektor. "Die Finanzierungsprobleme dort treffen uns natürlich", so Pruschak, dessen Wachstumsprognosen für 2012 mit fünf Prozent eher gedämpft sind. Ein Rückzug aus einzelnen osteuropäischen Ländern sei derzeit aber kein Thema. Die Raiffeisen-Informatik-Gruppe setzte im Vorjahr mit 2800 Mitarbeitern 1,3 Milliarden Euro um.

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