Projekt schafft Stellen für Asylberechtigte

Die Initiatoren Sabine Herlitschka, Peter Wedenig und Otmar Petschnig
Kärntner Firmen bilden Flüchtlinge aus. 180 Bewerber gab es, 13 bestanden das Auswahlverfahren.

Einst galt Kärnten aufgrund des Asylwerberheims auf der "Saualm" als abschreckendes Beispiel in Sachen Integration; nun wurde hier eine unpolitische und überbetriebliche Integrationsinitiative für asylberechtigte Menschen gestartet, die als österreichweites Vorzeigeprojekt gehandelt wird: 13 Flüchtlinge aus Wien und Kärnten erhalten seit September in sieben Kärntner Betrieben eine dreijährige Lehrlingsausbildung, andere Bundesländer haben bereits angeklopft und wollen das Vorhaben kopieren.

Zusätzliche Stellen

Initiiert wurde das Projekt von Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende von Infineon, im Jahr 2015 unter dem Eindruck der Flüchtlingswelle. Sie betont, dass es sich um zusätzliche Lehrstellen handle, die geschaffen wurden. "Damit muss sich kein heimischer Lehrstellensuchender benachteiligt fühlen", betont Herlitschka.

In Kooperation mit dem AMS Kärnten, der Diakonie de La Tour, der Industriellenvereinigung und mehrerer Unternehmen fiel im Frühjahr 2016 der Startschuss. Bei AMS-Jobbörsen in Wien und Klagenfurt meldeten sich 180 Flüchtlinge für eine Lehrausbildung – 28 wurden ausgewählt und besuchten Kurse zur Berufsorientierung, zur Verbesserung der Sprachkompetenz sowie zur Einführung in die Arbeitswelt. 13 bestanden schließlich die betrieblichen Eignungs- und Auswahlverfahren und absolvieren Ausbildungen zum Koch, Dachdecker, Metalltechniker oder Mechatroniker. 235.000 Euro ließ sich das AMS die Kurse kosten. "Aber jeder Schritt rein in die Integration ist ein Schritt raus aus Transferleistungen", argumentiert Peter Wedenig, stellvertretender Landesgeschäftsführer des AMS Kärnten.

"Andere Bundesländer sind auf unser Projekt aufmerksam geworden. Es gibt Überlegungen, dieses Vorhaben österreichweit umzusetzen", ergänzt Otmar Petschnig, Vizepräsident der Industriellenvereinigung.

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