Leipnik-Lundenburger schwer unter Druck

LLI-Chef Josef Pröll sprach von "außerordentlichen Abschreibungen", die das Ergebnis belasten würden.
Pröll-Firma kämpft mit hohen Verlusten. Um positiv bilanzieren zu können, mussten 144 Mio. Euro Rücklagen aufgelöst werden.

Schlechte Nachrichten für LLI: Das Raiffeisen-Tochterunternehmen Leipnik-Lundenburger unter Führung des ehemaligen Finanzministers und Vizekanzlers Josef Pröll (ÖVP) hat im Geschäftsjahr 2013/14 ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von minus 124,2 Mio. Euro eingefahren. Für 2014/15 wird "mit keiner deutlichen Veränderung" gerechnet, zitiert das WirtschaftsBlatt am Donnerstag aus einem internen Lagebericht.

Um trotzdem positiv bilanzieren zu können, mussten dem Bericht zufolge 114 Mio. Euro an Rücklagen aufgelöst werden. Sorgenkind ist das Segment Mehl&Mühle. Hier ging der Umsatz um 137,9 Mio. auf 842,9 Mio. Euro zurück. Der LLI-Gesamtumsatz sank von 1,1 Mrd. Euro auf 1,007 Mrd. Euro.

Vorstandsbezüge stiegen

Nach oben gingen laut WirtschaftsBlatt hingegen die Vorstandsbezüge des Dreier-Führungsteams. Sie stiegen im Vergleich zum vorigen Geschäftsjahr von 868.000 auf 989.000 Euro. Ein Sprecher von Pröll sagte, dass darin 375.000 Euro für variable Vorstandsvergütungen inkludiert sind, die aber nicht ausbezahlt würden. Die Bezüge für den LLI-Aufsichtsrat stiegen von 153.000 auf 160.000 Euro.

"Ich halte es für richtig, offen und klar die Dinge auf den Tisch zu legen"

Das Unternehmen sprach am Donnerstag von "außerordentlichen Abschreibungen", die das Ergebnis belasten würden. "Wir haben mit dem Managementwechsel bei der Mühlengruppe GoodMills ein Screening und eine Bewertung der Perspektiven für das Unternehmen vorgenommen. Ich halte es für richtig, offen und klar die Dinge auf den Tisch zu legen, zu bereinigen, einen neuen Boden einzuziehen und auf diesem nun in Zukunft erfolgreich zu sein," so Pröll.

Er verweist auf eine "deutliche Ergebnisverbesserung" im ersten Quartal 2014/15: "Bereits jetzt zeigt die Entwicklung des ersten Quartals, dass die Ergebnisse auf Plan liegen und der Gesundungsprozess greift. Die verstärkte Fokussierung auf die Erhöhung des Markengeschäftes sowie die Nutzung von Synergien beim Getreideeinkauf stellen die Schwerpunkte dar."

Expansionskurs wird fortgesetzt

Der Konzern rechne im aktuellen Geschäftsjahr "mit keiner deutlichen Veränderung der allgemeinen Wirtschaftslage". Der Expansionskurs der vergangenen Jahre solle in beiden operativen Segmenten fortgesetzt werden. Zielsetzung sei "eine positive Umsatzentwicklung sowie eine signifikante Ergebnissteigerung zum Vorjahr", heißt es in der LLI-Aussendung.

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