Preisverfall bei Heizöl trifft die Lagerhäuser

Lagerhäuser konnten von der Pleite von bauMax nicht profitieren
Billige Energie und tiefe Weizenpreise haben den Umsatz der Lagerhäuser im Vorjahr gedrückt.

Österreichs Lagerhäuser mit ihren rund 1000 Standorten im ländlichen Raum, haben vom Wegfall der Baumarktkette bauMax nicht profitieren können. 2016 verzeichneten sie einen Umsatzrückgang um 3,6 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro.

Im Geschäftsbereich Baustoffe setzten die Lagerhäuser mit 682 Millionen Euro sogar um 2,2 Prozent weniger um. Noch stärker aber drückten die niedrigen Energiepreise (u. a. Heizöl) auf die Umsatzerlöse. Sie fielen im Energiebereich um zehn Prozent auf 952 Millionen Euro. Im Agrargeschäft gab es zwar eine Ausweitung der Handelsmenge auf den Rekordwert von 3,4 Millionen Tonnen. Allerdings wirkte sich der Preisrückgang für Weizen negativ auf den Agrarumsatz aus (minus 6,2 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro).

Der RWA–Konzern ( Raiffeisen Ware Austria), der zur Hälfte den 42 Lagerhäusern in den Bundesländern Oberösterreich, Niederösterreich, der Steiermark und dem Burgenland gehört, hat wegen der geringeren Erlöse der Lagerhäuser geringere Umsätze (minus sieben Prozent auf 2,2 Milliarden Euro) und Gewinne (operativ von 22,7 auf 19,1 Millionen Euro) verbucht.

Digitale Bauern

Reinhard Wolf, Generaldirektor der RWA, erwartet, dass wegen der Digitalisierung und den tiefen Agrarpreisen in den nächsten Jahren noch mehr Bauern aufhören würden als bisher. Die RWA selbst investiert 25 Millionen Euro in die Digitalisierung des Lagerhausverbundes. Zudem habe man im Vorjahr das Agro Innovation Lab gestartet, das landwirtschaftlich Start-ups unterstütze. An vier Jungunternehmen habe sich die RWA beteiligt. Heuer steigt auch die BayWa (50 Prozent-Eigentümerin der RWA) mit in dieses Innovation-Geschäft ein.

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