Post muss jährlich zusätzlich 70 Mio. Euro einsparen

Post muss jährlich zusätzlich 70 Mio. Euro einsparen
Jeder zweite heimische Postler ist noch beamtet.

Die Österreichische Post muss wegen der Kollektivvertragserhöhungen und des Rückgangs im Briefgeschäft jedes Jahr zusätzlich mindestens 70 Mio. Euro einsparen, um die derzeitigen Erträge aufrecht zu erhalten. In Österreich hat die Post rund 17.350 Beschäftigte, im Ausland sind es noch einmal 5.600.

Beamte

50 Prozent der heimischen Postler sind noch beamtet, ihr Durchschnittsalter liegt bei 47 Jahren. Ein Briefträger bekommt laut Post mindestens 1.600 Euro brutto im Monat - wenn er nicht beamtet ist. Beamtete Mitarbeiter, die im Regelfall älter sind, erhalten in etwa das Doppelte, rechnete am Dienstag Postchef Georg Pölzl vor. 1.200 bis 1.500 Beschäftigte verlassen jährlich das teilstaatliche Unternehmen. Nach wie vor sind rund 500 Mitarbeiter unterbeschäftigt, sie kommen auf einen Deckungsgrad von unter 50 Prozent, sind aber aufgrund ihres Beamtenstatus unkündbar.

Post zufrieden mit Börseauftritt

Trotz dieser Wettbewerbsnachteile habe die Post in den vergangenen zehn Jahren von allen großen Unternehmen an der Wiener Börse bei Dividendenausschüttung und Kursentwicklung den zweitbesten Auftritt hingelegt, nur der Anlagenbauer Andritz schnitt besser ab. Der Post-Ausgabekurs betrug 19 Euro je Aktie, heute notierte sie bei 32,28 Euro.

Post muss jährlich zusätzlich 70 Mio. Euro einsparen
Post-Chef Georg Pölzl setzt Spar- und Expansionskurs fort
Pölzl nutzte seinen heutigen Auftritt im Klub der Wirtschaftspublizisten, um mit einem Vorurteil aufzuräumen: Frühpensionierungen gibt es nur nach ärztlichen Gründen und einer Entscheidung des Arztes, jährlich würden rund 300 Frühpensionierungen anfallen.

Papierrechnungen

Einmal mehr appellierte Pölzl an die Politik, dem Ende der Papierrechnungen einen Riegel vorzuschieben. Er erinnerte die Telekomfirmen daran, dass sie auf Kundenwunsch eine Papierrechnung ohne Mehrkosten schicken müssen. Von den Kreditkartenfirmen würde er sich das auch wünschen und auch der Boom beim E-Government sei nicht sonderlich kundenfreundlich, so Pölzl.

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