Post fährt in Wien auf Elektroautos ab

Post fährt in Wien auf Elektroautos ab
1000 E-Fahrzeuge sollen in den nächsten Jahren angeschafft werden. Die Post AG hat zudem große Türkei-Pläne.

Die Post bringt bekanntlich allen was - sich selbst künftig E-Mobilität: Bis zum Jahr 2016 will die Österreichische Post in ganz Wien die Sendungen für Privatkunden mit Elektrofahrzeugen zustellen.

"Grüne" Bezirke, so die Diktion der Post, sind bereits der 4. und 5. Bezirk. Bis Jahresende sollen der 1., der 11. und der 18. Bezirk sowie Teile des 10. Bezirkes dazu kommen.

"Ab 2016 werden in Wien 228 Tonnen CO2 jährlich eingespart"

Post fährt in Wien auf Elektroautos ab
Postchef Georg Pölzl kam im Vorjahr auf 1,82 Millionen Euro brutto, ...

"Ab 2016 werden in Wien 228 Tonnen CO2 jährlich eingespart", so Postchef Georg Pölzl am Mittwoch vor Journalisten. Rund 1000 E-Fahrzeuge sollen in den nächsten Jahren angekauft werden, in erster Linie E-Bikes.

Wichtigstes Fortbewegungsmittel des Postlers im Privatkundengeschäft bleiben aber weiterhin die Beine. Von den 1082 Rayons in Wien werden 836 zu Fuß bedient, 8 mit Rädern, 148 mit Mopeds und 90 mit dem Pkw.

Erfreuliches ersten Halbjahr

Die Österreichische Post blickt auch auf ein gutes erstes Halbjahr zurück und erwartet auch für das Gesamtjahr 2013 erfreuliche Zahlen. Ein wesentlicher Wachstumsmarkt der Zukunft soll die Türkei sein, wo die Post heuer 25 Prozent an dem landesweit zweitgrößten Paketanbieter Aras Kargo übernommen hat - und bis 2016 weitere 50 Prozent übernehmen will (mehr dazu siehe unten).

Post fährt in Wien auf Elektroautos ab
Pölzl verwies heute bei der Präsentation der Halbjahreszahlen auf liquide Mittel von 271 Mio. Euro - "bei praktisch null Schulden". Die Eigenkapitalquote von 41 Prozent, von der viele Firmen nur träumen können, ließ er dabei sogar unter den Tisch fallen. Umso mehr schwärmte er vom Investitionsprogramm von heuer 100 Millionen Euro - dem höchstem Betrag im vergangenen Jahrzehnt. So erfolgt morgen der Spatenstich für das neue Logistikzentrum im oberösterreichischen Allhaming bei Linz. Es ersetzt das alte Lager am Linzer Bahnhof und kostet 50 Mio. Euro.

Weniger Filialen, mehr Selbstbedienung

Die Zahl der eigenbetriebenen Filialen sollen noch heuer auf den Zielwert von 500 Ämtern reduziert werden. Insgesamt gibt es dann 2000 Post-Geschäftsstellen - um 350 mehr als im Postgesetz vorgeschrieben. Die Selbstbedienungszonen will Pölzl weiter ausbauen.

Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter lag von Jänner bis Juli bei 23.906 Vollzeitkräften, ein Plus von 925 Mitarbeitern im Jahresvergleich, wobei rund 1600 Mitarbeiter den neu akquirierten Gesellschaften in Österreich, Polen, Bulgarien und Rumänien zuzurechnen seien. 18.843 Vollzeitkräfte arbeiten in Österreich.

Was haben die Türkei und Österreich gemeinsam? Zumindest einen Wachstumsmarkt im Paketsektor, wenn es nach Postchef Georg Pölzl geht. Während in Deutschland 116 Euro pro Einwohner mit Paketdiensten jährlich umgesetzt werden, sind es in Österreich 69 Euro und in der Türkei 11 Euro. Dieses Potenzial wollte sich die teilstaatliche Österreichische Post nicht entgehen lassen und hat heuer 25 Prozent am landesweit zweitgrößten Anbieter Aras Kargo übernommen. Marktführer ist Yurtici mit einem Marktanteil von 31 Prozent (Aras Kargo: 26 Prozent).

Wachstumsmarkt

Bis zum Jahr 2016 sollen weitere 50 Prozent an Unternehmensanteilen dazukommen, was laut Post AG ein harter Verhandlungsbrocken war. "Eine Minderheitsbeteilung stand für uns aber nie zur Disposition", so Pölzl. Er will dem Marktführer zusetzen, getreu seinem Credo: "the winner takes it all". Innerhalb der vergangenen zwei Jahre ist der Paketmarkt in der Türkei um 13 Prozent gewachsen. Als nächsten Schritt will Pölzl einen Finanzvorstand in die Türkei entsenden.

Aras Kargo macht 75 Prozent seines Umsatzes im Geschäftsbereich, 2012 wurden 46 Millionen Pakete und 32 Mio. Dokumente versandt. Der Konzern verfügt über 5400 Mitarbeiter, die im Vorjahr 250 Mio. Euro Umsatz erwirtschaftet haben. Die Post AG hat für die 25 Prozent 49 Mio. Euro bezahlt.

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