Porsche-Clan streitet mit Ex-Hausmeister um Badesteg

Sonnenuntergang über einem See mit einer kleinen Insel im Vordergrund.
Ferdinand Piëch ficht vor Gericht einen Kampf um sein Anwesen am Wörthersee aus.

VW-Patriarch Ferdinand Piëch bekämpft derzeit am Obersten Gerichtshof (OGH) einen einstigen Angestellten seines Anwesens am Kärntner Wörthersee. Stein des Anstoßes laut Format: Ein Badesteg, den Piëchs Mutter der Familie vor 30 Jahren zur Nutzung überlassen hatte.

Es war das Geschwisterpaar Louise Piëch und Ferdinand Porsche, die Mitte der Fünfzigerjahre ihrem Hausmeister und dessen Frau den Strand samt Badesteg überließen. Das Ansinnen der Angestellten war es, die verwahrloste Anlage am Ostrand ihres Wörthersee-Grundstücks nutzbar zu machen, was auch geschah. Einzige Nutzungsbedingung: Kosten für Steg und Anlage sollten die Angestellten alleine tragen.

Ersessenes Recht

Eine Gruppe von Menschen posiert mit einer Ehrenurkunde für Ferdinand K. Piëch vor einem GTI-Logo.
Der Hausmeister willigte ein und machte den Strand nutzbar. Die friedliche Koexistenz endete, als der nun 78-jährige Ferdinand Piëch das Anwesen übernahm. Er zog gegen den ehemaligen Angestellten vor Gericht, der sich auf ein im Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuch verankertes Recht beruft: Das Landesgericht Klagenfurt gab der Klage des einstigen Hausmeisters im Dezember 2014 statt: Die Familie dürfe Steg und Wiese nutzen, weil sie dieses Recht nach über 30 Jahren ersessen habe.

Piëch ging in Berufung, im Juni gab ihm das Oberlandesgericht Graz recht und kippte das Urteil erster Instanz. Nun ist der OGH am Zug. Piëchs Anwälte sollen der Familie unter anderem mit der Nachforderung des nicht bezahlten Nutzungsentgelts von mehr als 100.000 Euro drohen, schreibt Format.

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