Porr-Gewinnwarnung: 70 bis 80 Mio. Verlust

Porr-Gewinnwarnung: 70 bis 80 Mio. Verlust
Die öffentliche Hand in Ungarn und Rumänien will nicht zahlen. Porr muss in Osteuropa deswegen 90 Mio. Euro abschreiben.

Der börsenotierte Baukonzern Porr hat am Donnerstag eine Gewinnwarnung veröffentlicht. Im Jahr 2011 wird das Unternehmen demnach einen Verlust vor Steuern (EBT) von 70 bis 80 Mio. Euro einfahren. Grund dafür sind 90 Mio. Euro schwere Abschreibungen in Osteuropa. Probleme hat Porr vor allem in Ungarn und Rumänien, wo die öffentliche Hand nicht zahlen will. "Angesichts offener und bis jetzt nicht einbringlicher Forderungen aus teilweise fertiggestellten und teilweise in Fertigstellung befindlichen mehrjährigen Großprojekten in Osteuropa wird eine Wertberichtigung in der Höhe von etwa 90 Mio. Euro vorgenommen", teilte Porr nach einer Vorstandssitzung zum Budget für 2012 mit.

Probleme in Ungarn und Rumänien

In Ungarn seien nach wie vor Forderungen von öffentlichen Auftraggebern aus bereits abgearbeiteten Großprojekten ausständig, so das Unternehmen. Porr führe deswegen "intensive Verhandlungen" - bis dato aber ohne Erfolg. "Angesichts der wirtschaftlichen und politischen Situation" sei der Ausgang der Gespräche nicht absehbar, also habe der Vorstand beschlossen, "alle notwendigen rechtlichen Schritte zur Forderungsverfolgung zu intensivieren, gleichzeitig aber diese Forderungen teilweise wertzuberichtigen."

Auch in Rumänien gebe es "intensive Verhandlungen über die Abrechnung von in Fertigstellung befindlichen Großprojekten mit öffentlichen Auftraggebern, deren Ausgang ebenfalls offen ist."

Für das kommende Jahr gibt sich Porr dennoch optimistisch: "Obwohl sich die tatsächlichen Auswirkungen der internationalen Wirtschafts-und Schuldenkrise auf die Realwirtschaft laufend ändern, lassen Auftragslage und Reorganisation in Kombination mit den Bilanzmaßnahmen 2011 auch für 2012 eine stabile Entwicklung des Gesamtkonzerns aus heutiger Sicht erwarten", so der Vorstand auch unter Verweis auf die Zuwächse bei Auftragseingang und -bestand in den ersten neun Monaten 2011.

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