Pleite eines Stahlmöbel-Herstellers

Wiener Neudorfer Unternehmen schlitterte in die Pleite.
Hirtenberger Betrieb musste den bitteren Weg zum Insolvenzgericht antreten, Banken verlängerten angeblich Kreditlinien nicht.

Die niederösterreichische Kromag GmbH mit Sitz in Hirtenberg stellt Stahlschränke und Spinde für Feuerwehren, aber auch Werkstattschränke, Garderoben und Sitzbänke her. Ende 2013 wurde die GmbH ins Firmenbuch eingetragen, 2015 wurde der Stahlmöbelhersteller von der KSS Beteiligungs GmbH, Wilhelmsburg, übernommen. Geschäftsführer ist seit Ende April 2015 Konrad Schmid-Schmidsfelden. Das Unternehmen beliefert sowohl die öffentliche Hand als auch die Privatwirtschaft.

Jetzt hat Kromag ein Insolvenzverfahren beantragt. Das bestätigt der Gläubigerschutzverband Creditreform dem KURIER. 28 Arbeitsplätze sind betroffen, zwei Mitarbeiter wurden bereits vor der Pleite gekündigt. Das Unternehmen soll fortgeführt werden.

Dem Vernehmen nach soll die Kromag GmbH der KSS im Jahr 2015 als gesundes Unternehmen verkauft worden sein. Erst nach dem Kauf soll sich die tatsächliche Lage offenbart haben. Die Verluste sollen bereits 2014/15 laut Firmencompass 119.500 Euro betragen haben, ein Jahr später bereits rund 545.000 Euro. Die Verbindlichkeiten für das Geschäftsjahr 2016 werden mit 1,067 Millionen Euro beziffert. Zuletzt konnten die Verluste aber halbiert werden. Angaben über den aktuellen Schuldenstand liegen derzeit noch nicht vor.

Die Ursachen

Als Insolvenzursache wird eine falsche Preispolitik ins Feld geführt. So sollen hohe Umsätze zu Lasten der Erträge erwirtschaftet worden sein. Es musste die Reißleine gezogen werden, Personal wurde abgebaut und weitere Fixkosten wurden eingespart. Außerdem wurden halbfertige Produkte zugekauft. Doch die Banken spielten nicht mehr mit. Die Kreditlinien sollen nicht mehr verlängert worden sein.

Die Zukunft

Das Unternehmen soll fortgeführt werden, den Gläubigern wird ein Sanierungsplan (20 Prozent) angeboten. Die Erfüllung der Gläubigerquote soll aus den Einnahmen finanziert werden. Sollten die Einnahmen nicht ausreichen, will die Gesellschafterin KSS finanzielle Mittel zuschießen.

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