Pipeline "South Stream" könnte Gas aus Russland nach Österreich bringen
Russland sieht die Gasversorgung europäischer Abnehmer über Pipelines durch die Ukraine nicht mehr gesichert, so die russische Zeitung Nesawissimaja Gaseta. Vor allem im ukrainischen Westen sind nationalistische Strömungen aktiv, die Sabotageakte verantworten könnten. Darum steigen offenbar die Chancen, dass die Pipeline South Stream des einflussreichen russischen Konzerns Gazprom vorangetrieben wird.
Das Bauprojekt soll mittels einer 3600 Kilometer langen Leitung Gas aus Russland durch das Schwarze Meer und über den Balkan leiten. Unklar ist jedoch noch, wo die Pipeline und ihre Verzweigungen wirklich enden. Zu den Endabnehmerländern gehört auch Österreich.
Das Gasprojekt stößt in Brüssel auf Widerstand, da ein Unternehmen nach EU-Recht nicht gleichzeitig die Pipeline betreiben und ein Monopol auf die Gaslieferung haben darf. Seit dem 20. Januar tagt dazu eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern von Russland und der EU. „Wir werden uns jetzt die weitere Entwicklung, was South Stream angeht, in Ruhe anschauen und das analysieren“, so der österreichische Bundespräsident Heinz Fischer in einem Interview mit der Stimme Russlands letzte Woche.
Alternative Leitung
Die EU ist zudem daran interessiert, die sogenannte Trans-Adria-Pipeline umzusetzen, die Gas aus Aserbaidschan über die Türkei, Griechenland und Italien nach Westeuropa liefert. Somit wären die EU-Staaten von russischen Gaslieferungen unabhängiger. Russland ist bisher der wichtigste Energie- und Gaslieferant der EU – 29 Prozent des Bedarfs werden durch das Land gedeckt.
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