Pharmakonzern Novartis droht Ungemach in den USA
Die US-Justiz hat ihre Untersuchungen gegen Novartis wegen Bestechungsvorwürfen massiv ausgeweitet. Der Schweizer Pharmakonzern will sich mit einer Schutzanordnung dagegen wehren, weitere Dokumente herausgeben zu müssen.
Vorwurf: Vorgetäuschte Veranstaltungen
Die ursprünglichen Untersuchungen gehen auf einen ehemaligen Novartis-Mitarbeiter zurück, der zum Whistleblower geworden war. Er hatte dem Pharmaunternehmen vorgeworfen, in den USA luxuriös gestaltete wissenschaftliche Vorträge vorgetäuscht zu haben, um die teilnehmenden Ärzte dazu zu bringen, Novartis-Medikamente bevorzugt zu verschreiben.
Dabei habe es sich vor allem um Mittel für Herz-Kreislauf-Krankheiten gehandelt, geht aus einem Brief von Generalstaatsanwaltes Preet Bharara vom 25. März hervor. "Die Regierung behauptet, dass Novartis regelmäßig verkaufsfördernde Veranstaltungen abgehalten hat, die wenig oder gar keinen weiterbildenden Wert hatten", heißt es darin.
Damit reagiert der Staatsanwalt wiederum auf ein Schreiben des Pharmakonzerns vom 22. März, in dem Novartis davon spricht, dass der Fall durch Forderungen der Behörde "explodiere".
Jahrelanger Prozess droht
Denn die Staatsanwaltschaft hat im November vergangenen Jahres Nachforderungen gestellt. Demnach will sie nun Details zu knapp 80.000 Lehrveranstaltungen, die Novartis in diesem Zeitraum abgehalten hat. Laut Staatsanwaltschaft handelte es sich dabei um vorgetäuschte Veranstaltungen.
Novartis habe nun eine Schutzanordnung beantragt, schrieb der Pharmakonzern in einer Stellungnahme. Demnach habe die Staatsanwaltschaft Unterlagen beantragt, die von den bereits im Vorfeld vereinbarten Parametern abweichen. Zudem sei man nicht einverstanden mit der Art und Weise, wie sich die Regierung in diesem Fall verhalten habe und streite die Vorwürfe weiterhin ab.
Der Fall könnte sich jahrelang ziehen und Novartis im schlimmsten Fall eine Milliardenstrafe bescheren.
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