Peugeot: "Waren zu sehr auf Europa konzentriert"

Peugeot-Vorstand Maxime Picat ist bei E-Autos zurückhaltend.
PSA will sich globaler aufstellen, darunter im nächsten Jahr mit einer vierten Fabrik in China.

Der angeschlagene französische Autobauer Peugeot Citroën (PSA) sieht sich aus den gröbsten Problemen heraußen. "Wir haben unser Kapital um drei Milliarden Euro erhöht und weisen einen positiven Cashflow auf", sagt Peugeot-Vorstand Maxime Picat bei einem Besuch in Wien. Nun gehe es darum, die Effizienz zu erhöhen. Dazu wurden 11.000 Stellen gestrichen, die Zahl der Modelle wird von 45 auf 26 reduziert. "94 Prozent unserer Verkäufe entfallen auf 13 Modelle", erklärt Picat.

PSA will sich auch globaler aufstellen, darunter im nächsten Jahr mit einer vierten Fabrik in China (plus 28 Prozent Absatz im Halbjahr) und einer stärkeren Präsenz in Südamerika. "Wir waren zu sehr auf Europa konzentriert", sagt Picat. Damit wurden die Franzosen voll von den Folgen der Krise erwischt. Im ersten Halbjahr gab es hier dank neuer Modelle immerhin wieder ein Absatzplus von 11,7 Prozent.

Dennoch will der Autobauer laut dem Vorstand von Europa unabhängiger werden. In Nordamerika sucht man PSA hingegen vergebens und das werde auch laut Plan zumindest bis 2018 so bleiben. Picat: "Der Markteintritt wäre extrem teuer. Aber sag niemals nie."

Auch bezüglich E-Autos ist PSA zurückhaltend. Erst nach 2020 würden sie eine marktrelevante Verbreitung erfahren, so Picat. Der hohe Anschaffungspreis und noch viel mehr die geringen Reichweiten seien zu große Kaufhindernisse. PSA konzentriert sich einstweilen auf verbrauchsarme Verbrennungsmotoren sowie die Entwicklung der Hybrid Air Technologie (Druckluft statt Elektro). Die Entscheidung über eine Serienfertigung ist noch nicht gefallen.

Deutschland

BMW gab am Mittwoch bekannt, in den nächsten Jahren 700 Mio. Euro ins Stammwerk in München zu investieren. Daimler wiederum steckt heuer sogar mehr als drei Mrd. Euro in den Ausbau seiner deutschen Pkw-Werke.

Kommentare