Peru: Bauer scheitert mit Klage gegen RWE

Landwirt Saul Luciano Lliuya (September 2015).
RWE habe mit seinen Kohlekraftwerken das Schmelzen eines Gletschersees mitverursacht, klagte der Landwirt. Deutsches Gericht entschied: Einzelner Verursacher nicht haftbar.

Ein Landwirt aus Peru ist mit dem Versuch einer Schadenersatzklage wegen Klimaschäden gegen den Essener Energieriesen RWE gescheitert. Die Klage werde abgewiesen, erklärte das Landgericht Essen am Donnerstag.

Der Landwirt Saul Lliuya fordert von RWE 17.000 Euro für Schutzmaßnahmen gegen das Überlaufen eines Gletschersees oberhalb seiner Heimatstadt Huaraz. Ursache für das Schmelzen sei der Klimawandel, den RWE mit seinen Kohlekraftwerken mitverursacht habe. Der Konzern müsse sich an den Kosten entsprechend seines Anteils am weltweiten Kohlendioxid-Ausstoß beteiligen. Der Landwirt wird von der Umweltorganisation Germanwatch unterstützt. (Zur Pressemitteilung von Germanwatch)

Peru: Bauer scheitert mit Klage gegen RWE
TO GO WITH AFP STORY BY MOISES AVILA Picture taken on September 16, 2015 showing the condition of the snowcap of the Pastoruri Mount, sitting 5,000 meters (16,400 feet) above sea level, in the Huascaran National Park in Ancash, Peru. Despite being a protected area, more than 30 percent of the ancient glacier has irreparably melted in the last four decades due to global warming. Only fifteen years ago, snow skiing was allowed in this area. AFP PHOTO/CRIS BOURONCLE

Gericht: Einzelner Emittent nicht haftbar

RWE hatte die Forderung zurückgewiesen. Ein einzelner Emittent könne nach dem deutschen Zivilrecht nicht für allgemein verursachte und global wirkende Vorgänge wie den Klimawandel haftbar gemacht werden, hatte der Konzern bei der Anhörung im November erklärt. RWE produziert mehr als die Hälfte seines Stroms aus Kohlekraftwerken.

RWE an Kelag beteiligt

RWE ist in Österreich an der Kärntner Kelag beteiligt. Im Aufsichtsrat sitzt der frühere österreichische Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP).

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