Passivhaus: Know-how aus Österreich für China

Umweltminister Andrä Rupprechter übergab Dawid Michulec eine Auszeichnung für das Bauprojekt.
Wiener Firma errichtet erstes Passiv-Haus nahe Peking.

Mit Feuereifer unterstützt die chinesische Zentralregierung ein Bau-Projekt "Made in Austria": Das Wiener Büro Schöberl & Pöll hat soeben das erste Passivhaus in China fertiggestellt. Umweltminister Andrä Rupprechter zeichnete das Projekt im Zuge seiner China-Reise mit dem "Luft-L" aus, einer Auszeichnung für besonders klimafreundliche Projekte.

Passivhäuser sind Bauten, die extrem gut gedämmt sind, und dadurch wenig Energie benötigen. In China, wo selbst Neubauten aufgrund der mangelnden Dämmung einen sehr hohen Energiebedarf haben, wird das Projekt auch medial mit großem Interesse verfolgt.

"Unser Gebäude verbraucht in etwa neunzig Prozent weniger Energie als ein durchschnittlicher chinesischer Bau", erklärt der Wiener TU-Absolvent Dawid Michulec von der Firma Schöberl & Pöll das Engagement seiner Firma. "Diese Passiv-Häuser benötigen in etwa 15 kWh pro Quadratmeter und Jahr, gegenüber in China üblichen Wohneinheiten mit 150 kWh."

Ziel sei es gewesen, den Bau möglichst günstig, nur mit lokalen Baufirmen und nur mit vor Ort erhältlichen Baustoffen zu realisieren. "Wir importieren also nur das Know-how", erklärt Michulec. "Um das zu erreichen, mussten wir zuerst Modelle anfertigen lassen, dann die chinesischen Bauarbeiter daran schulen, um Fehler zu vermeiden. Und dann erst das echte Projekt bauen, sonst hätten wir niemals den niedrigen Energiestandard erfüllt." Besonders wichtig sei das Monitoring-System gewesen, auch um zu sehen, wie die Bewohner mit den neuen Gegebenheiten eines Passivhauses zurechtkommen.

Und es sind bereit Folgeprojekte geplant: Etwa ein Ausbildungszentrum der Vereinten Nationen mit 16.000. Michulec: "Und wenn alles klappt, soll dort rundherum ein ganzes Viertel auf Passivhausstandard entstehen, auf 200.000. Wenn wir das schaffen, wäre das weltweit einmalig."

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