"Orange"-Kauf durch "3" hat Handytarife kräftig verteuert

"Orange"-Kauf durch "3" hat Handytarife kräftig verteuert
Behörden haben die möglicherweise stiefmütterliche Behandlung von Bestandskunden im Visier.

Der Kauf des Mobilfunkanbieters "Orange" durch "3" im Jahr 2012 hat die Tarife 2013 und 2014 kräftig verteuert. Dank des Diskonters "H.O.T" hat sich das Preisniveau 2015 aber großteils wieder auf dem Stand vor der Übernahme eingependelt, die Entgelte für Wenignutzer sind aber noch immer teurer, so das Ergebnis der Marktanalyse durch Bundeswettbewerbs- (BWB) und Regulierungsbehörde RTR.

Beide wollen den Netzbetreibern weiterhin auf die Fingern schauen. "Effizienter Wettbewerb ist entscheidend für niedrige Tarife", so BWB-Chef Theodor Thanner am Montag. Insbesondere die möglicherweise etwas stiefmütterliche Behandlung von Bestandskunden haben die Behörden im Visier.

Ob Vertrag oder Wertkarte: Preise haben sich erhöht

"Wir hatten eine relativ lange Schlechtwetterperiode, aber zur Zeit scheint wieder die Sonne", so das Fazit der Marktbeobachtung durch RTR-Chef Johannes Gungl. In Zahlen heißt das: Nach der Übernahme von "Orange" erhöhten sich die inflationsbereinigten Preise für Bestandskunden um 14 bis 20 Prozent. Wobei Vertragskunden um 13 bis 17 Prozent, Wertkartennutzer um 20 bis 30 Prozent mehr zahlten.

H.O.T.-Betreiber Ventocom stellte heute im Gespräch mit der APA klar, dass er weiter der Hecht im Karpfenteich sein möchte. In zwei bis drei Wochen soll es die nächste Aktion für Neu- wie Bestandskunden bei Hofer geben, so Ventocom-Chef Michael Krammer, der schon als Chef von tele.ring mit der Kampagne "Weg mit dem Speck" dem Mitbewerb kräftig unter Druck setzte.

Für Krammer hat sich der Mobilfunkmarkt in den vergangenen Jahren deutlich verändert. Der klassische Anbieter mit Shop, Handystützung und 24 Monate Vertragsbindung und dazu noch einer "alibimäßigen" (Zitat Krammer) Diskont-Tochter die "eh nicht zu preisaggressiv" ist, habe sich überlebt.

Kommentare