OMV ringt Gazprom niedrigere Gaspreise ab

OMV ringt Gazprom niedrigere Gaspreise ab
Der langfristige Vertrag zwischen der OMV-Tochter EconGas und den Russen wird angepasst.

Die OMV-Gashandelstochter EconGas hat sich mit ihrem russischen Lieferanten Gazprom über eine langfristige Anpassung der Lieferverträge geeinigt. Das teilte die OMV am Mittwoch mit - über die Details des Vertrages wurde aber Stillschweigen vereinbart.

Die EconGas schreibt schon seit längerer Zeit massive Verluste, weil der mit Gazprom in der Vergangenheit langfristig vereinbarte Preis über dem Marktpreis lag. Daher wurde seit Monaten mit den Russen über weitere Preissenkungen verhandelt, "mit dem Ziel, eine vollständig marktbasierte Preisbildung zu erreichen".

Eine Zwischenlösung hatte man bereits im Frühjahr des vergangenen Jahres erreicht, nun wurde offenbar eine dauerhafte Lösung erzielt. "Der langfristige Vertrag ist damit auf neue Beine gestellt und spiegelt die veränderten Marktkonditionen wieder", heißt es seitens der OMV.

Nachfrage lahmt

Das Gaslieferabkommen zwischen OMV und Gazprom hat eine Laufzeit bis 2027. Im Zuge dessen hatten die beiden Partner den Bezugspreis lange im Voraus festgelegt. Doch mit der mauen Nachfrage im Zuge der Wirtschaftskrise brachen die tatsächlichen Marktpreise ein, was bei den Österreichern und anderen Versorgern zu hohen Verlusten geführt hatte. Einem Insider zufolge orientiert sich der neue Preis für die Gaslieferungen künftig nicht mehr am Ölpreis, sondern an den Marktpreisen für Gas.

Gazprom hat indessen seine Pläne zum Bau zweier weiterer Röhren der Ostsee-Pipeline Nord Stream zu den Akten gelegt. Bei fallenden Gaspreisen seien solche Projekte schwer zu realisieren oder gar nicht möglich.

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