OMV erhöht Investitionen in Österreich um 30 Millionen Euro

Förderung im Weinviertel
Die Erdölfelder im Weinviertel sollen mindestens 15 weitere Jahre lang Öl liefern.

2017 plant die OMV ihre Investitionen im niederösterreichischen Weinviertel um 30 Mio. Euro auf etwa 90 Mio. Euro zu erhöhen. Ein Technologiecenter in Gänserndorf (NÖ) soll errichtet werden, sagte OMV-Vorstand Johann Pleininger am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Gänserndorf. "Der Standort Österreich und die OMV haben einen Technologievorsprung", so Pleininger.

Die zusätzlichen Investitionen in Österreich sollen in erster Linie der Forschung und Erschließung neuer Ölfelder im Weinviertel dienen, so Pleininger. Die OMV plant für die nächsten Jahre zwölf Explorationsbohrungen (Neubohrungen). Im ersten Quartal 2017 wird damit begonnen. Gänserndorf soll weltweites Forschungszentrum der OMV werden und zusätzliche Mitarbeiter im Hochtechnologiebereich rekrutiert werden.

Mindestens noch 15 Jahre

Die Felder im Weinviertel sollen zumindest weitere 15 Jahre bewirtschaftet werden, so Pleininger. 2015 förderte die OMV in Österreich 32.000 Barrel am Tag. Dieser Wert soll für die Zukunft gehalten werden, so der OMV-Vorstand. Für die Zukunft arbeitet die OMV an neuen Fördermethoden, die den sogenannten "Entölungsgrad" auf bis zu 60 Prozent erhöhen sollen. Der Entölungsgrad bezeichnet, wie viel Öl oder Gas bereits aus einem Bohrloch gewonnen werden konnte. Zurzeit liegt dieser in Österreich bei ca. 33 Prozent.

Pleininger bemerkte aber, dass sich die Investitionen nur rechnen, wenn der Ölpreis über 40 US-Dollar pro Barrel bleibt. Die Produktionskosten für ein Barrel Rohöl liegen im Moment bei zwölf US-Dollar im internationalen OMV-Durchschnitt. In Österreich knapp darunter, bei elf Dollar. Der Entschluss der OPEC-Staaten, die Ölproduktion zu drosseln, stellt für ihn noch keine Trendwende auf dem Ölmarkt dar. Die OPEC produziert derzeit ein Drittel der weltweiten Erdöl-Fördermenge und hält drei Viertel der globalen Reserven.

International will sich die OMV aus risikoreichen Projekten wie Tiefseebohrungen oder der Erschließung von Quellen in Gabun und Namibia zurückziehen. Stattdessen will man in arrivierten Gegenden in den "Nearfield-Bereich" investieren, dass bedeutet in Felder, wo Infrastruktur zur Verarbeitung bereits vorhanden ist.

Fracking ist für Pleininger und die OMV weiterhin kein Thema.

Die OMV machte 2015 in Österreich einen Umsatz von 500 Mio. Euro und beschäftigt hier 630 Mitarbeiter.

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