Inflation bei nur 1,4 Prozent

Damit hat die Teuerung den niedrigsten Wert seit Februar 2010 erreicht.

Die Teuerung hat in Österreich im Oktober weiter nachgelassen. Die Inflationsrate ist auf 1,4 Prozent zurückgegangen, das ist der niedrigste Wert seit Februar 2010. Im September hatte der Preisanstieg im Jahresabstand noch 1,7 Prozent betragen.

Wie kommt trotzdem die niedrige Teuerungsrate zustande? Ausgaben für Treibstoffe und Verkehr sind im Verbraucherpreisindex recht hoch gewichtet. Diese sind aber nicht für alle Altersgruppen gleich relevant: „Pensionisten, Familien und sozial Schwächere leiden besonders unter der Teuerung“, kritisiert deshalb Harald Glatz vom Pensionistenverband.

Lebensmittel teurer

Der typische tägliche Einkauf, der primär Nahrungsmittel enthält, hat in Österreich im Oktober um 3,8 Prozent mehr gekostet als ein Jahr davor. Im September war dieser "Mikrowarenkorb" im Jahresabstand 3,9 Prozent kostspieliger gewesen.

Der "Miniwarenkorb" für einen wöchentlichen Einkauf, in dem neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Sprit drinnen ist, verteuerte sich binnen Jahresfrist dagegen nur um 0,6 (0,7) Prozent, da die billigeren Treibstoffe deutlich preisdämpfend wirkten.

Der für die Eurozone errechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) lag für Österreich im Oktober um 1,5 Prozent über Vorjahr, nach +1,8 Prozent im September.

Die Teuerung beim Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH) betrug im Oktober 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, im September waren es noch +2,0 Prozent gewesen.

Inflation bei nur 1,4 Prozent

Im Detail

Die Sprit-Preise insgesamt lagen im Oktober um 7,0 Prozent unter Vorjahr (nach -6,1 Prozent im September), gab die Statistik Austria am Freitag bekannt. Dabei verbilligte sich Superbenzin um 8,5 Prozent und Diesel um 5,9 Prozent. Auch die Talfahrt der Neuwagen-Preise beschleunigte sich: Sie kosteten im Oktober um 8,6 Prozent weniger (nach -4,1 Prozent im September). In der Ausgabengruppe "Verkehr" insgesamt gab das Preisniveau im Oktober im Jahresabstand um 2,0 Prozent nach (September -1,1 Prozent). Die Instandhaltung und Reparatur von privaten Verkehrsmitteln verteuerte sich dabei allerdings um 3,0 Prozent.

Als Hauptpreistreiber im Jahresabstand erwies sich die Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" mit durchschnittlich 3,4 (3,0) Prozent Anstieg. Alleinverantwortlich dafür waren laut Statistik Austria die mit 4,0 (3,5) Prozent deutlich stärker als zuletzt gestiegenen Preise für Nahrungsmittel.

Milch, Käse und Eier verteuerten sich im Zwölfmonatsabstand um insgesamt 5,2 Prozent, Brot und Getreideerzeugnisse um 3,5 Prozent und Fleisch um 2,8 Prozent. Obst kam um 4,8 Prozent teurer, Gemüse um 3,7 Prozent. Alkoholfreie Getränke zeigten sich dagegen absolut preisstabil (+/- Null).

Im Bereich "Wohnung, Wasser, Energie" - durchschnittlich +1,9 (+2,1) Prozent - verteuerte sich die Instandhaltung von Wohnungen binnen Jahresfrist um 2,9 Prozent. Die Wohnungsmieten stiegen im Schnitt um 2,8 Prozent, die Betriebskosten für Mietwohnungen um 3,3 Prozent und jene für Eigentumswohnungen um 3,4 Prozent.

Demgegenüber blieben die Ausgaben für Haushaltsenergie fast unverändert (durchschnittlich +0,1 Prozent; dabei Strom +2,7 Prozent, Fernwärme +0,3 Prozent, jedoch Heizöl -7,8 Prozent, Gas -1,1 Prozent).

"Restaurants und Hotels" kamen - wie schon im September - im Schnitt um 2,9 Prozent teurer, "Freizeit und Kultur" kostete um 0,8 (1,3) Prozent mehr als ein Jahr davor. Dass diese beiden Bereiche im HVPI etwas stärker gewichtet sind als im VPI, erklärt auch den mit 1,5 Prozent etwas kräftigeren Preisanstieg laut harmonisiertem Euroraum-Index im Vergleich zur 1,4-prozentigen Teuerungsrate nach nationaler Berechnung.

Bewirtungsdienstleistungen kosteten im Jahresvergleich im Oktober um 3,4 Prozent mehr, Beherbergungsdienstleistungen aber nur um 0,1 Prozent mehr. Pauschalreisen verbilligten sich um 0,7 Prozent, im September waren es noch plus 2,5 Prozent binnen Jahresfrist gewesen. Elektronische Geräte (Audiovisions-, Fotografie-, EDV-Geräte) kosteten um 5,0 Prozent weniger, Freizeit- und Kulturdienstleistungen dagegen um 2,1 Prozent mehr.

Auch im Monatsabstand war der Verkehr der Hauptpreisdämpfer und der Bereich Nahrungsmittel der stärkste Inflationstreiber. Sprit verbilligte sich von September auf Oktober im Schnitt um 2,5 Prozent, Flugtickets um 9,1 Prozent und gebrauchte Pkw um 4,7 Prozent. "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" kamen binnen Monatsfrist um 0,9 Prozent teurer, Grund dafür waren höhere Preise für Fleisch (+1,2 Prozent), Gemüse (+2,1 Prozent) und Obst (+1,7 Prozent). Insgesamt verringerte sich das heimische Preisniveau von September auf Oktober um 0,1 Prozent.

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