OGM-KURIER-Umfrage: Ab wann ist man reich?

OGM-KURIER-Umfrage: Ab wann ist man reich?
Die Mehrheit sagt: Wer 1 Million Euro in Immobilien oder in Barem angelegt hat, sollte Steuern auch fürs Vermögen zahlen.

Ab wann ist man "reich"? Ist man es mit einem Privatvermögen von 500.000 Euro? Oder muss man mehr auf der Seite haben - und wenn ja: wie viel? Erst am Samstag hat Bundespräsident Heinz Fischer via KURIER Vermögenssteuern zu einer "Gewissensfrage" erklärt; zuvor hatten sich ÖGB, Arbeiterkammer und die SPÖ-Parteispitze für neue "Vermögenssteuern" ausgesprochen - zum deutlichen Unmut von ÖVP-Finanzministerin Maria Fekter.

Doch ab welchem Besitzstand wünschen sich die Österreicher eine neue Vermögens- bzw. Reichensteuer?
In einer für den KURIER erstellten Umfrage des OGM-Instituts zieht mehr als jeder Vierte (28 Prozent) die Grenze zum Reichsein bei einem Vermögen ab 500.000 Euro. Knapp jeder Dritte (32 Prozent) bezeichnet erst jene als reich, die zumindest eine Million Euro in Immobilien, Grund oder Spareinlagen gebunkert haben. Mehr als jeder Zehnte bemisst Reichsein mit 750.000 Euro.

Unterm Strich heißt das, drei von vier Österreichern sind der Meinung: Spätestens mit einer Million Euro darf man sich als "reich" bezeichnen.
"Das politisch interessanteste Ergebnis der Erhebung lautet: Die von der SPÖ vom Zaun gebrochene Debatte über Vermögenssteuern genießt offenbar die Zustimmung der Wähler", sagt OGM-Chef Wolfgang Bachmayer.

Die Kanzler-Partei setzt damit zumindest emotional auf das richtige Thema.
Sachlich ist eine Steuer, die nicht auf die Gewinne aus Vermögen, sondern auf das Vermögen selbst abzielt, eher schwer zu begründen - es gibt keine umfassenden bzw. verlässlichen Zahlen über die Eigentumsverhältnisse der Österreicher.

Linke Grünwähler

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Interessant an der KURIER-OGM- Erhebung ist für Experte Bachmayer jedenfalls, "dass Grün-Sympathisanten bei der Frage nach Vermögenssteuern deutlich linker ticken als SPÖ-affine Wählergruppen": Für 39 Prozent der Grünen-Wähler beginnt das Reichsein bereits bei 500.000 Euro; bei den SPÖ-Sympathisanten sind nur 28 Prozent der Befragten dieser Meinung.

Und nicht zuletzt spielt bei der Frage nach Reich und Arm auch das Lebensalter eine Rolle: 42 Prozent der über 50-Jährigen meinen, mit einer Million Euro sei man reich; bei den unter 30-Jährigen ist nur jeder Dritte dieser Ansicht.

Reiche im Land: Harte Zahlen fehlen

Studien Die Nationalbank untersucht zwar das Geldvermögen der Österreicher. Diese Studien basieren aber weitgehend auf Umfragen. Laut Schätzungen gibt es 35.000 Euro-Millionäre. Den Effekt einer Vermögenssteuer könnte man nur per "General-Inventur" abschätzen: Jeder Bürger müsste sein Vermögen (Bargeld, Aktien, Lebensversicherungen, Grund) verbindlich (z. B. Schätzgutachten) dokumentieren.

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