Österreichs Wirtschaft 2015 um ein Prozent gewachsen

2015 gab es die geringste durchschnittlich geleistete Arbeitszeit seit 1995.
Entwicklung lag im vierten Jahr in Folge unter dem eigenen 20-Jahres-Schnitt.

Österreichs Wirtschaft ist nach amtlichen Berechnungen der Statistik Austria im Jahr 2015 real um 1 Prozent (Vorjahr: 0,6 Prozent) gewachsen. Das war wieder deutlich schwächer als im Europa-Schnitt (2,0 Prozent), und im vierten Jahr in Folge unter dem heimischen 20-Jahres-Durchschnitt von 1,8 Prozent

An vierter Stelle in der EU

Beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf lag Österreich mit nominell 39.390 Euro in der EU zwar an der vierten Stelle - nach Luxemburg, Irland und den Niederlanden. Bei der Wachstumsdynamik - die vor allem in den letzten drei Jahren ausgelassen hat - liegt Österreich laut Statistik-Chef Konrad Pesendorfer jedoch im europäischen Schlussfeld. Schwächer lief es letztes Jahr bei der Wirtschaftsentwicklung nur in Italien, Finnland und Griechenland.

Bis zum Jahr 2013 hatte Österreich höhere Wachstumsraten als in der EU bzw. im Euroraum, das hat sich gedreht. Auch im Krisenjahr 2009 war der Wirtschaftseinbruch in Österreich viel geringer ausgefallen als im EU-Schnitt, erläuterten am Freitag die österreichischen Statistiker.

Beschäftigung und Arbeitszeit

Die Beschäftigung in Vollzeitäquivalenten stieg 2015 um 0,7 Prozent, auch die Anzahl der Beschäftigungsverhältnisse erhöhte sich um 0,7 Prozent auf rund 4,5 Millionen. Aber die durchschnittliche Arbeitszeit je Beschäftigungsverhältnis fiel um 1,3 Prozent, daraus ergab sich die geringste durchschnittlich geleistete Arbeitszeit seit 1995. Die Summe der geleisteten Arbeitsstunden ging um 0,6 Prozent zurück. Die Produktivität der Wirtschaft je Erwerbstätigem verbesserte damit sich um 0,3 Prozent, je Arbeitsstunde waren die Österreicher sogar um 1,6 Prozent produktiver.

Die Statistik Austria berechnet auch eine Inflation über das gesamte BIP - dieser "BIP-Deflator" ergab einen Preisanstieg von 1,9 Prozent, während der üblicherweise als Inflationsrate verwendete Verbraucherpreisindex nur um 0,9 Prozent gestiegen ist.

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