Österreichs Konzerne investieren verstärkt im Ausland

Österreichs Konzerne investieren verstärkt im Ausland
Auch mehr ausländische Investitionen hierzulande, aber der Zuwachs ist deutlich geringer.

Dass es mit der Konjunktur in Europa wieder aufwärts geht, zeigt auch das Standortranking des Beraters EY. So gab es 2016 zum vierten Mal in Folge eine Rekordzahl an Investitionsprojekten. Die Zahl der von ausländischen Unternehmen angekündigten Investitionen stieg gegenüber dem Vorjahr um 15 Prozent auf 5845. Auch die Zahl der für Europa angekündigten neuen Arbeitsplätze stieg um 19 Prozent auf fast 260.000. Nur ein Mal in den vergangenen 20 Jahren waren noch mehr Arbeitsplätze durch ausländische Direktinvestitionen geschaffen worden (1997: 267.000). "Die Investitionsdelle, die durch die Finanz- und Wirtschaftskrise entstanden war, ist längst Vergangenheit", sagt Helmut Maukner, Managing Partner EY Österreich.

Österreich profitiert vom Aufschwung allerdings weniger. Zwar gab es auch hierzulande einen Zuwachs von 20 Prozent auf 49 Projekte – der beste Wert seit 2008. Dennoch findet sich Österreich damit im europäischen Standortranking nur auf Platz 21 unter 43 Ländern.

Umgekehrt investierten heimische Firmen im europäischen Ausland in 140 Projekte, also fast drei Mal so viel wie das gesamte europäische Ausland in Österreich investiert. Das Plus zu 2015 beträgt gar 57 Prozent. Österreichs Konzerne sind mit ihrem Engagement in Europa (fast ein Drittel entfällt auf Deutschland) auf Rang 11. "Es besteht also ein erhebliches Ungleichgewicht", stellt Maukner fest. An der Spitze stehen die USA (1310 Projekte) vor Deutschland (651) und Frankreich (346).

Brexit ist (noch) egal

Etwas überraschend ist, dass es die meisten Auslandsinvestitionen in Großbritannien gibt – dem Brexit zum Trotz. Mit einem Zuwachs von sieben Prozent bleiben die Briten klar vor den Deutschen.

Auch bei den neu geschaffenen Jobs kann Österreich glänzen. Die heimischen Betriebe haben im Ausland so viele Jobs wie nie zuvor geschaffen. "Sie waren der zehntgrößte Jobmotor in Europa. Nur Unternehmen aus erheblich größeren Volkswirtschaften haben mehr zum Arbeitsmarktaufschwung im Vorjahr beigetragen", sagt Maukner. In Österreich wurden 4759 neue Jobs geschaffen, ebenfalls ein Rekordwert.

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