Österreicher zahlen noch immer gerne mit Bargeld

Bargeld bleibt beliebt.
Anhaltende Sorge um Abschaffung von Bargeld-Zahlungen.

Zahlungen mit Kredit- und Bankomatkarten erreichen zwar jedes Jahr Rekordmengen, Bargeld bleibt dennoch beliebteste Zahlform in Österreich. Das belegt eine Studie der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB). 82 Prozent aller Zahlungen im Land werden demnach noch mit Bargeld abgewickelt. Auch wenn große Beträge eher mit Karte bezahlt werden (siehe Grafik), entfallen 65 Prozent der gesamten bezahlten Summe auf Bargeld.

Österreicher zahlen noch immer gerne mit Bargeld
Bargeldanteil nach Zahlungshöhe - Säulengrafik; GRAFIK 0349-17, 88 x 65 mm

55 Prozent greifen auf Scheine und Münzen zurück, selbst wenn eine Kartenzahlung möglich ist. Demgegenüber zahlen 30 Prozent lieber mit Karte. Faktoren wie Alter und Einkommen machen kaum einen Unterschied, viel mehr geht es um persönliche Vorlieben.

Sowohl Bar- als auch Kartenzahler glauben, dass ihre Zahlungsmethode einfach, schnell und praktisch ist. Für Kartenzahler ist außerdem wichtig, dass bei Betrug oder Diebstahl weniger Unannehmlichkeiten entstehen. Für Barzahler sind hingegen geringere Kosten, mehr Überblick über die Ausgaben und die Anonymität Vorteile.

OeNB kalmiert

Angesichts dieser Ergebnisse verwundert es nicht, dass eine mögliche Abschaffung von Bargeld oder eine Obergrenze bei Barzahlungen weiterhin Gesprächsthema ist. Erst am Donnerstag musste die OeNB-Spitze bei ihrer Bilanzpressekonferenz dazu Rede und Antwort stehen. Erneut wurde versichert, dass die OeNB sich im Kreis der Europäischen Zentralbank dagegen ausspreche und entsprechend votiere.

Nichtsdestotrotz hatten die EZB-Mitglieder mehrheitlich im Vorjahr beschlossen, die Ausgabe des 500-Euro-Scheins Ende 2018 einzustellen. Als Grund wurde der Kampf gegen Schwarzgeld und Terrorismusbekämpfung genannt.

Und auch eine generelle Obergrenze für Barzahlungen, wie es sie in einigen EU-Staaten gibt, ist offenbar nicht vom Tisch. Die EU-Kommission hat dazu eine bis Mai laufende Online-Umfrage gestartet, an der jeder teilnehmen kann.

Kommentar dazu: Bürgerbefragung als Häkel

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