Österreich vergibt 19,3 Milliarden Euro Fördergelder

Österreich vergibt 19,3 Milliarden Euro Fördergelder
In Europa hinter Frankreich an zweiter Stelle

Im Jahr 2014 wurden 19,3 Milliarden Euro für direkte und indirekte Förderungen ausgegeben. Das waren um fast 500 Mio. Euro mehr als im Jahr davor. Das geht aus dem Förderungsbericht der Regierung hervor.

Von der Gesamtsumme entfielen 5,26 Mrd. Euro auf direkte Förderungen, um 100 Mio. Euro mehr als im Jahr zuvor. Steigerungen gab es bei der Arbeitsmarkt- (plus 96 Mio. Euro) und der Umweltförderung (plus 60 Mio. Euro). Eingespart wurde in der Wirtschaftsförderung (minus 42 Mio.) sowie bei der ländlichen Entwicklung (minus 86 Mio.).

Der größte Teil der direkten Förderungen (2,1 Mrd. Euro) ging an Träger des öffentlichen Rechts, 1,3 Mrd. an Unternehmen, 1,7 Mrd. an Haushalte und private, nicht auf Gewinn berechnete Institutionen und rund 100 Mio. an Empfänger im Ausland.

Steuerausfall

Die indirekten Förderungen, also der Steuerausfall durch abgabenrechtliche Ausnahmen, beliefen sich auf 14 Mrd. Euro, wovon 9,35 Mrd. auf den Bund und der Rest auf die Länder entfielen. Der Anstieg um insgesamt rund 380 Mio. Euro ist vor allem auf den ermäßigten Umsatzsteuersatz und die Forschungsprämie zurück zu führen.

Die gesamten Förderungen an Unternehmen und Privatpersonen in Österreich betrugen 27,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Damit wird Österreich im Europavergleich nur von Frankreich mit 31,8 Prozent geschlagen. Finnland gibt 26,2 und Schweden 22,5 Prozent des BIP für Geldtransfers aus, die Schweiz 17,6 Prozent.

Die Zahlen sind Wasser auf den Mühlen all jener, die den seit Jahren in Österreich existierenden Dschungel an Förderungen und Doppelgleisigkeiten kritisieren. Förderungen sollten gekürzt, dafür gezielter und somit effektiver eingesetzt werden, lautet die langjährige Forderung.

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