Österreich soll Iran bei Entwicklung einer Automarke helfen

Die Autocluster in der Steiermark und Oberösterreich sollen die iranische Industrie mit Know-How unterstützen. Politisch ist der Deal aber heikel.

Österreichs Autoindustrie - Autocluster und Zulieferer - sollen den Iran dabei unterstützen, eine eigene Automarke zu entwickeln. Bereits am 28. Februar wurde zwischen Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und dem iranischen Vizepräsidenten Sorena Sattari dazu eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) unterzeichnet, bestätigte das Wirtschaftsministerium einen Bericht des Trend.

In Österreich sind an der Erklärung die Automobilcluster Steiermark und Oberösterreich beteiligt, im Iran die Bahman Gruppe, die mit Mazda-Lizenz Fahrzeuge herstellt. Dazugekommen sind laut Wirtschaftsministerium auf österreichischer Seite die Wirtschaftskammer Österreich und das Frauenhofer Institut, auf iranischer Seite die Vereinigung für kleine Industrie und Industrieparks. Ziel sei die Schaffung einer "modularen Automobilplattform". Damit könnten beispielsweise Motoren oder Getriebe nach einem Baukastensystem für verschiedene KFZ-Modellen genutzt werden. Von Österreich soll vor allem Know-how kommen, heimischen Firmen soll es einen besseren Zugang zu diesem Markt und neue Handelsbeziehungen verschaffen.

Laut "Trend" hat Manfred Kainz, Chef des steirischen Werkzeugspezialisten TCM, für den Deal "die Rutsche gelegt". Seinen Angaben nach will der Iran die Autoproduktion von 1,2 Millionen auf 3 Millionen pro Jahr steigern und davon 1 Million Fahrzeuge exportieren. Politisch hat der Deal aber noch einige Hürden vor sich. Denn noch stehen Geschäfte mit dem Iran unter Sanktionsdrohungen aus den USA. Das sei vor allem für den Autocluster Steiermark mit der kanadischen Magna ein Problem, so der "Trend". Außerdem stehen im Iran am 18. Mai Wahlen an, deren Ergebnis so ein Projekt beeinflussen könnte.

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