Österreich holt sich 1,3 Mrd.

Österreich holt sich 1,3 Mrd.
Die Republik Österreich wird am Dienstag über zwei Anleihenauktionen 1,32 Mrd. Euro frisches Kapital aufnehmen.

Am Montag gelang Deutschland ein Kunststück: Es verdiente Geld beim Schuldenmachen. 3,9 Mrd. Euro sammelte das Land bei Anlegern ein. Anders als üblich musste der Bund die Investoren für ein Halbjahres-Papier nicht mit Zinsen belohnen, sondern bekam noch eine Prämie von rund 242.000 Euro. Deutschland profitiert damit von der Schuldenkrise, deretwegen Investoren auf der Suche nach sicheren Anlagen auf Rendite verzichten.

Dieses Kunststück wird Österreich am Dienstag nicht gelingen – konkret sollen zwei Anleihen (eine bis 2022 und eine bis 2016 laufende) begeben werden. Die Vorzeichen für die beiden geplanten Anleiheauktionen stehen jedoch nicht so schlecht. Nach kräftigen Anstiegen in der Vorwoche befinden sich die Renditen für österreichische Bundesanleihen wieder auf Talfahrt. Für negative Renditen, wie jüngst in Deutschland wird es nicht reichen, jedoch sollte die Verbesserung der Sekundärmarktrenditen im zehnjährigen Bereich auf unter 3,30% dem Staat die Refinanzierung um einiges verbilligen.

Durch die Aufstockung von zwei Bundesanleihen plant die Österreichischen Bundesfinanzierungsagentur ( ÖBFA) die Aufnahme von bis zu 1,32 Mrd. Euro. Für die vor einem Jahr erstmals begebene 3,65 Prozent-Emission mit Fälligkeit 2022 mussten damals im Schnitt noch 3,685 Prozent Rendite akzeptiert werden. 3,528 Prozent betrug die Durchschnittsrendite bei der letzten Aufstockung Anfang Juli des Vorjahres, 2,99 Prozent rentierte eine vergleichbare Anleihe im November.
Die 4 Prozent-Anleihe 2006-2016, die ebenfalls aufgestockt werden soll, wurde zuletzt Anfang November zu 1,96 Prozent aufgestockt.


Insgesamt plant der Bund plant für heuer die Aufnahme von 27 bis 30 Mrd. Euro, 20 bis 24 Mrd. Euro davon sollen auf neue Bundesanleihen entfallen.

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