Nationalbank empfiehlt Bankomat-Gebühren

Für Geldbehebungen am Bankomaten fallen in vielen Ländern Gebühren an.
OeNB-Vizegouverneur Ittner: "Erstklassige Bankservices ohne Kosten wird es nicht mehr geben können."

Spareinlagen und Kredite: Je schmäler die Zinsspanne wird, umso weniger verdienen die Banken damit. Deshalb sollen andere Einnahmequellen her. Die sieht die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) vor allem bei Gebühren und Provisionen. "Erstklassige Bankservices ohne Kosten wird es nicht mehr geben können", sagte OeNB-Vizegouverneur Andreas Ittner am Freitag vor Journalisten. Auf KURIER-Nachfrage konkretisierte Ittner, was gemeint ist: beispielsweise das Einrichten eines Girokontos. Oder auch das Geldbeheben beim Bankomaten im In- oder Ausland, das bei österreichischen Banken keine Gebühren verursacht. "In anderen Ländern kostet das etwas", sagt Ittner.

Nationalbank empfiehlt Bankomat-Gebühren
ABD0118_20150527 - WIEN - ÖSTERREICH: OeNB-Vizegouverneur Andreas Ittner am Mittwoch, 27. Mai 2015, anl. einer Sitzung des Hypo-Untersuchungsausschusses im Parlament in Wien. - FOTO: APA/HELMUT FOHRINGER

25.000 Jobs weniger

Den Vorwurf von Konsumentenschützern, die Bankgebühren seien zu hoch, kontert die OeNB mit der Preisstatistik: Die Gebühren seien seit 2005 minimal höher als die Inflationsrate gestiegen. Senken müssen die Banken ihre Kosten. Das hat herbe Folgen: Ihr Personalstand ist von 80.300 vor der Krise (2008) auf heuer 74.000 gesunken. OeNB-Chef Ewald Nowotny hält einen weiteren Abbau um ein Drittel, also 25.000 Jobs in fünf Jahren, für realistisch (mehr dazu hier). Die Stabilität der Banken hat sich seit 2008 verbessert – der Risikopuffer, das Kernkapital, wurde um 16 Milliarden Euro erhöht. Im internationalen Vergleich immer noch zu wenig.

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