Öl-Desaster: BP zahlt 7,8 Milliarden Dollar

Öl-Desaster: BP zahlt 7,8 Milliarden Dollar
Der britische Konzern hat sich mit Privat- und Geschäftsleuten geeinigt, die US-Regierung aber pocht weiter auf Ansprüche.

BP lässt es sich Milliarden kosten, um nach dem Öl-Desaster im Golf von Mexiko einen Mammutprozess gegen Privat- und Geschäftsleute zu vermeiden. Der britische Konzern zahlt den mehr als 100.000 US-Klägern 7,8 Milliarden Dollar (5,9 Milliarden Euro) Entschädigung.

Das ist mehr als der komplette Gewinn des Konzerns im letzten Quartal 2011 von 7,6 Milliarden Dollar. Die Fischereibranche erhält allein 2,3 Milliarden Dollar. Sollte ein Gericht in New Orleans die Einigung in den nächsten 45 Tagen bestätigen, erhöhen sich die bisher geleisteten Zahlungen von BP für die Ölpest auf fast 30 Milliarden Dollar. Mit der Einigung ist ein Prozess erst einmal vom Tisch.

Die Explosion der vom BP-Konzern geleasten Bohrinsel " Deepwater Horizon" am 20. April 2010 hat die größte Umweltkatastrophe in der Geschichte der USA ausgelöst. Bis zu 4,9 Millionen Barrel (je 159 Liter) Öl liefen 87 Tage lang ins Meer. Ganze Küstenstreifen wurden verwüstet. Bei dem Unglück sterben elf Menschen, zwei weitere kommen später bei Rettungsarbeiten ums Leben.

Washington nicht besänftigt

Nicht berücksichtigt in der jetzt vereinbarten Entschädigung sind Forderungen von Kommunen, von fünf US-Bundesstaaten sowie der Zentralregierung in Washington. Auch mögliche strafrechtliche Konsequenzen sind noch nicht eingerechnet. Die Zahlungen an den Staat könnten sich noch einmal auf bis zu 25 Milliarden Dollar belaufen.

Die US-Regierung schließt einen Prozess in eigener Sache nicht aus. "Die Vereinigten Staaten sind darauf vorbereitet, die verantwortlichen Parteien für die entstandenen Schäden in der Golfregion zur Rechenschaft zu ziehen", hieß es aus dem Justizministerium.

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