ÖBB und Quehenberger fusionieren Stückgutsparte

ÖBB und Quehenberger fusionieren Stückgutsparte
European Contract Logistics künftig 1160 Mitarbeiter und 240 Millionen Euro Umsatz.

Die Bahn hat eine Lösung für ihr chronisch defizitäres und schrumpfendes Stückgut-Geschäft (sperrige bzw. schwere Einzelstücke, z. B. Waschmaschine) gefunden. Ab 2017 fahren die ÖBB-Stückguttochter ECL (European Contract Logistics) und der Salzburger Logistikkonzern Quehenberger gemeinsam.

Konkret bringt Quehenberger seinen Stückgutbereich mit 80 Millionen Euro pro Jahr und 260 Mitarbeitern in die ECL ein. Dafür erhält sie einen Anteil von 40 Prozent an der ECL, die an 13 Standorten mit 850 Mitarbeitern 180 Millionen Euro umsetzt. Und im Vorjahr 4 Millionen Euro Verlust einfuhr. Das neue fusionierte Unternehmen, das noch von den Wettbewerbsbehörden genehmigt werden muss, bringt es mit 1160 Mitarbeitern auf 260 Millionen Euro Umsatz.

Der Stückgutmarkt ist in den vergangenen Jahren unter Druck geraten. Vor allem durch den Online-Handel, der sich eigene Distributionskanäle aufgebaut hat.

Von der Fusion des Geschäfts mit Quehenberger erhoffen sich die ÖBB eine Belebung. Finanzchef Josef Halbmayr: "Wir standen vor der Entscheidung, den Bereich wie viele europäische Bahnen ganz aufzugeben oder auszubauen. Wir haben uns für die Vorwärtsstrategie entschieden." Durch die Fusion entstünden Synergien, etwa aus der Nutzung der Partner-Netzwerke und der Standorte beider Unternehmen.

Weniger Lkw

Durch die Fusion sollen mehr Güter auf der Schiene transportiert werden. Christian Fürstaller, Chef und Miteigentümer von Quehenberger: "Das bedeutet zwischen 50 und 60 Lkw pro Tag weniger." Zudem würden bestehende Kapazitäten besser ausgelastet, was ebenfalls Lkw-Fahrten einspart. Auch das Auslandsgeschäft soll belebt werden, Quehenberger bringt zu den 5 ECL-Standorten Niederlassungen in 17 weiteren Ländern in die Logistik-Ehe mit.

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