ÖBB sehen sich mit dem Fernbus auf der richtigen Spur

Optimistisch: ÖBB-Fernbuss-Lenker Tobias Hann.
Seit Sommer 100.000 Tickets verkauft, bis 2020 sollen es eine Million werden

"Wir wollen nicht Preisbrecher sein, sondern in erster Linie über die Qualität punkten. Das ist uns im ersten halben Jahr auf dem Markt gelungen." Tobias Hann, Geschäftsführer der ÖBB-Fernbustochter Hellö, ist mit der Bilanz der ersten sechs Monate auf dem heiß umkämpften Markt zufrieden. Seit Sommer fuhren mehr als 100.000 Kunden mit dem neuem Anbieter, die Bekanntheit der Marke Hellö sei mit mehr als 27.000 Facebook-Fans bereits sehr hoch.

Bei der Qualität könne Hellö mehr als mithalten: Laut einer internen Kundenzufriedenheitsanalyse zwischen September und Dezember erreichte der neue Fernbus-Anbieter 4,6 von 5 möglichen Punkten. Und bei der Kür der besten Anbieter in Deutschland landete Hellö auf Anhieb auf Platz zwei.

Bei den Preisen kam den ÖBB die weitere Konzentration auf dem deutschen Markt etwas entgegen. Mit leicht steigenden Preisen in Deutschland konnte auch der ÖBB-Fernbus Preiserhöhungen durchsetzen.

Neue Linien

Einstellen musste Hann bisher nur eine Linie, auf der Strecke zwischen Innsbruck und Zürich war das Kundeninteresse schlicht zu gering. Im Gegenzug wird ab 1. Februar das Angebot von Innsbruck nach München auf sieben Kurse täglich erhöht, die Busse halten künftig auch in der Stadt München. Die Verbindung WienBerlin wird auf vier Fahrten pro Tag verdoppelt, auch auf dieser Strecke gibt es eine zusätzliche Haltestelle. Insgesamt gut läuft laut Hann auch das Geschäft in Italien und Südosteuropa , wo Hellö unter anderem Venedig, Genua, Zagreb, Maribor, Prag, Brünn oder Ljubljana ansteuert.

Zugeknöpft ist der oberste ÖBB-Fernbusfahrer bei Unternehmenszahlen: Umsätze nennt Hann – "aus Konkurrenzgründen" – ebenso wenig wie Investitionen. Unverändert ist das Ziel: Bis 2020 will Hellö eine Million Passagiere befördern und damit in die schwarzen Zahlen fahren.

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