Oberndorfer: Kein Telekom-Verkauf geplant

Martha Oberndorfer, Geschäftsführerin der Staatsholding ÖBIB.
Bei dem teilstaatlichen Mobilfunker gebe es auf Regierungsebene eine Reihe von Eigentümerthemen in Besprechung, sagte die Geschäftsführerin der Staatsholding ÖBIB.

Die Republik Österreich plane keinen Verkauf ihrer Anteile an der Telekom Austria, betonte die Geschäftsführerin der Staatsholding ÖBIB, Martha Oberndorfer, am Donnerstag auf der Gewinn-Messe in Wien. Zuletzt war es zu Diskussionen über die zukünftige Ausrichtung der Telekom gekommen. Es ging dabei neben der möglichen Umwandlung der Österreich-Tochter A1 von einer GmbH in eine AG auch um einen möglichen Abschied der Telekom von der Wiener Börse.

Eigentümerthemen in Besprechung

Bei der teilstaatlichen Telekom Austria seien derzeit eine Reihe von Eigentümerthemen in Besprechung, auch auf Regierungsebene. Näheres wollte Oberndorfer dazu nicht sagen. Ob Anteile gesenkt oder erhöht werden, dazu bedarf es eines Regierungsbeschlusses.

Die ÖBIB hält gut 28 Prozent am Telekom-Konzern. Mehrheitseigentümerin ist die mexikanische America Movil. Die Staatsholding habe bei der Telekom Austria durch Syndikatsverträge mit anderen Aktionären deutlich mehr Rechte als es den Anteilen entsprechen würde, betonte Oberndorfer.

Casino Austria-Struktur nicht mehr zeitgemäß

Bei den Casinos Austria, hier hält die ÖBIB gut 33 Prozent, sei die Konzernstruktur nicht mehr ganz zeitgemäß. Es gebe umfangreiche Vorkaufsrechte, die zum Teil strittig gemacht würden. Der geplante Rückkauf von Anteilen sei an der Gier gescheitert, die den Preis getrieben habe und der ÖBIB die Basis genommen habe. Der Preis ist laut Gutachten um ein Drittel über das vertretbare Niveau gestiegen. Derzeit gebe es sehr viele Gespräche unter den Eigentümern, auch die ÖBIB würde sich einbringen. Es gebe aber noch nichts Gehaltvolles zu berichten. Der Wert des Anteils der ÖBIB sei inzwischen um 40 Prozent gestiegen. In der Frage seien auch Standortfragen zu verfolgen. "Das tun wir auch."

Die Frage eines möglichen Asset-Tausches zwischen OMV und Gazprom sei ein Thema für den Vorstand und dem Aufsichtsrat, so Oberndorfer auf eine diesbezügliche Frage. Der Syndikatsvertrag mit dem OMV-Kernaktionär IPIC (Staatsfonds aus Abu Dhabi, Anm.) sei neu verhandelt worden, damit die OMV kein Übernahmekandidat werde.

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