Novomatic holt sich Polit-Profi als Konzernsprecher

Politisch gestählt: Bernhard Krumpel
Bernhard Krumpel, Ex-Mitarbeiter von Sobotka und Strasser, startet mit Beginn 2017 beim Glücksspielkonzern.

Der milliardenschwere heimische Glücksspielkonzern Novomatic holt mit Bernhard Krumpel, 44, einen politisch gestählten PR-Profi als neuen Konzernsprecher. Der studierte Wirtschaftssoziologe jobbt derzeit noch als Sprecher Hypo Niederösterreich. Krumpel begann als Pressesprecher des damaligen ÖVP-Finanzlandesrates Wolfgang Sobotka. Anschließend wechselte in das Kabinett von Ernst Strasser, der damals Innenminister war. Danach leitete Krumpel das Büro des Staatssekretariats im Verkehrsministerium. Dann wechselte der politisch hervorragend vernetzte PR-Profi als Geschäftsführer zur Motorola-Alcatel-Tochter Tetron.

Nach einer Zwischenphase bei PR-Agenturen machte sich Krumpel 2012 selbstständig. Mit dem Schwerpunkt auf Krisenkommunikation und Litigation PR. Er ist außerdem als Interessensvertreter in der Wirtschaftskammer Österreich im Fachverband Werbung engagiert.

Novomatic kann einen politerfahrenen Profi gut brauchen. 2017 wird sich die verwickelte und komplexe Eigentümerstruktur bei den teilstaatlichen Casinos Austria entscheiden. Novomatic hatte bei den derzeitigen Eigentümern durchgerechnet bereits die Mehrheit erworben, wurde aber von den Wettbewerbshütern ausgebremst. Das Berufungsverfahren dürfte demnächst entschieden werden.

Noch-Novomatic-Sprecher Hannes Reichmann wird sich im Konzern neuen Aufgaben widmen.

Lotterien-Tochter in Albanien

Der Konzern des Selfmade-Industriellen Johann F. Graf hat den Österreichischen Lotterien, eine Mehrheitsbeteiligung der Casinos Austria, die defizitäre Tochter in Albanien abgenommen. Novomatic zahlte dafür einen symbolischen Kaufpreis von einem Euro. Die Lotterien erwarben 2012 die Lotto-Lizenz in Albanien 2012. 2013 startete man mit Lotto "6 auf 39" sowie Rubellosen und einer Geldshow nach dem Vorbild von "Money Maker". Fortuna war dem albanischen Lotto allerdings nicht hold. 2014 war der Umsatz fast so hoch wie der Verlust (3,5 Millionen Euro), die Schulden sollen sich auf sechs Millionen Euro belaufen. Novomatic ist zuversichtlich, die Albanische Nationallotterie "erfolgreich" zu betreiben.

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