Nischen-Player in Los Angeles

Pankl Racing Systems bearbeitet den gesamten US-Rennmarkt
70 heimische Unternehmen und Start-ups erfolgreich.

"Vorsichtig abwartend" beschreibt der Handelsdelegierte Robert Thaler die Stimmung unter den 70 österreichischen Unternehmen in Los Angeles. "Die Firmen beobachten derzeit sehr genau, was von der Wahlkampfrhetorik des neuen US-Präsidenten bleibt." Problematisch würde es, wenn Donald Trump tatsächlich Einfuhrzölle einheben sollte.

Die heimischen Unternehmen sind in Kalifornien als Nischen-Player erfolgreich. Der steirische AVL-Konzern, der eigentlich auf die Entwicklung von Antriebssystemen für Verbrennungsmotoren spezialisiert ist, betreibt in Los Angeles ein Labor für die Weiterentwicklung von Elektro-Batterien. Man sei deswegen vor Ort, erklärt Philip Schnell, "weil Kalifornien der Vorreiter bei Alternativ-Energien und Elektro-Fahrzeugen ist".

Renngeschäft und Militär

Pankl Racing Systems, eine Tochter der KTM-Gruppe, betreut von Los Angeles aus den gesamten US-Rennmarkt und liefert im Jahr 250.000 Kolben und Pleuel für Motorräder, Autos und Boote. "Die USA sind der weltweit wichtigste Rennmarkt und Southern California ist der interessanteste Automarkt im High-End-Bereich", sagt Harald Gieder, kaufmännischer Leiter. Unter den Autokunden sind Porsche, GM und Ferrari. Das Unternehmen erzeugt außerdem Antriebs- und Rotorwellen für Helikopter, beliefert das US-Militär und hat in Los Angeles eine Raumfahrt-Tochter.

Ebenfalls im Renngeschäft ist CXC Simulations. Der Leibnitzer Jochen Repolust kaufte sich 2010 in die damalige Ein-Mann-Firma ein. Heute verkauft das Start-up weltweit Simulatoren für Autorennen. Abnehmer sind Rennfahrer, Auto-Hersteller und die Unterhaltungsbranche.

Das Start-up des Österreichers Nikolaus Kimla bietet eine neue CRM-Software für den Verkauf und hat bereits knapp 100 Mitarbeiter. In drei, vier Jahren will Kimla an die US-Technologiebörse Nasdaq gehen.

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