Neuwagen: Welche Marken verlieren, welche zulegen

Beliebt in Österreich: Mini verkaufte im ersten Halbjahr um ein Drittel mehr Fahrzeuge.
BMW und Volkswagen verloren im 1. Halbjahr, Mercedes konnte zulegen. Weltweite Nr. 1 Toyota nur auf Platz 18.

Der österreichische Autohandel schwächelt nach wie vor. Das belegen jedenfalls die Zahlen, die die Statistik Austria für das erste Halbjahr 2015 erhoben hat. Von Jänner bis Ende Juni wurden 161.633 Fahrzeuge in Österreich neu zugelassen, das ist ein Minus von drei Prozent. Das Automobilgeschäft in Österreich ist bereits das vierte Jahr im Minus. Vor allem die hohe Besteuerung belastet den Autohandel schwer.

„Der Rückgang der Neuzulassungen ist ein Spiegelbild der laufenden Steuererhöhung rund um das Auto und einer nicht optimalen Konjunktur“, sagt Felix Clary, Sprecher der österreichischen Automobil-Importeure, zum KURIER. „Wir haben uns Anfang 2015 vorgenommen, den Vorjahreswert zumindest zu halten oder zu übertreffen. Das war nach den ersten fünf Monaten schon schwierig, mit dem positiven Juni-Ergebnis sind wir aber zufrieden.“ Nachsatz: "Ob wir das Ziel, Ende des Jahres knapp über dem Wert des Jahres 2014 zu liegen, ist noch lange nicht sicher. Wir geben aber noch nicht auf, aber es wird einfach nicht.“

Neue Modelle sorgen für Schub

Im Vorjahr gab es insgesamt rund 303.000 Neuzulassungen. „Es gilt im zweiten Halbjahr aufzuholen“, sagt Clary. „Im Autogeschäft gibt es die klare Erfahrung, dass neue Modelle einen Schub und ein Plus bringen.“ Nachsatz: „Mit den neuen Modellen holt man wieder auf.“ Detail am Rande: Im Juni gab es ein leichtes Plus von 4,7 Prozent bei den Neuzulassungen, das Optimismus ausstrahlt.

Das erste Halbjahr 2015

Der Marktführer VW, der in Österreich einen Anteil von 16,8 Prozent hält, verzeichnete mit 27.215 neu angemeldeten Fahrzeugen zwar ein Minus, aber das auf hohem Niveau: Der Rückgang beträgt 8,7 Prozent. Auch die zur VW-Gruppe gehörende Marken Audi und Seat mussten Rückgänge von 10,1 Prozent bzw. 2,3 Prozent hinnehmen.

Indes konnte die VW-Gruppe mit ihrer Marke Skoda erneut punkten. Skoda kann sich 11.836 Neuzulassungen auf die Fahnen schreiben, das ist ein Plus von vier Prozent. Mit einem Marktanteil von 7,3 Prozent rangiert Skoda hinter VW und Opel in Sachen Marktanteil (7,3 Prozent) auf Platz drei. Apropos Opel: Der deutsche Autohersteller, der zur US-amerikanischen General Motors-Gruppe gehört, konnte mit 12.076 Neuzulassungen einen Zuwachs von 5,5 Prozent verbuchen. Auch Mercedes kann mit seinem Absatz zufrieden sein. Mercedes brachte neue 6768 Fahrzeuge auf die Straße, das ist Anstieg um 4,5 Prozent. Die höchsten Zuwachsraten - auf niedrigem Niveau - verzeichneten Nissan (+20,7 Prozent), Suzuki (+19,2 Prozent) und Mitsubishi (+14,7 Prozent). Indes fuhr Toyota, der weltgrößte Autokonzern, mit 3796 Neuzulassungen ein Minus von 12,9 Prozent ein. Auch BMW verzeichnete einen Rückgang von 5,5 Prozent. Siehe folgende Tabelle und Artikel unten.

Grafik: Marken im Vergleich

(Tabelle: Pkw-Neuzulassungen nach Top 20 Marken Jänner bis Juni 2015; absolut, Anteile und Veränderung gegenüber Vorjahr)

Marken 1. HJ 2015 Anteil in % 1. HJ 2014 Anteil in % Veränderung in %
1 VW 27.215 16,8 29.795 17,9 -8,7
2 Opel 12.076 7,5 11.447 6,9 5,5
3 Skoda 11.836 7,3 11.382 6,8 4,0
4 Hyundai 9.566 5,9 10.695 6,4 -10,6
5 Ford 9.248 5,7 10.214 6,1 -9,5
6 Audi 9.152 5,7 10.184 6,1 -10,1
7 Renault 8.881 5,5 9.470 5,7 -6,2
8 BMW 7.952 4,9 8.412 5,0 -5,5
9 Seat 7.220 4,5 7.389 4,4 -2,3
10 Mercedes 6.768 4,2 6.474 3,9 4,5
11 Fiat 5.917 3,7 5.571 3,3 6,2
12 Peugeot 5.555 3,4 5.792 3,5 -4,1
13 Mazda 4.872 3,0 5.309 3,2 -8,2
14 Kia 4.420 2,7 4.634 2,8 -4,6
15 Citroen 4.085 2,5 4.250 2,6 -3,9
16 Dacia 4.052 2,5 4.461 2,7 -9,2
17 Nissan 3.947 2,4 3.270 2,0 20,7
18 Toyota 3.796 2,3 4.358 2,6 -12,9
19 Suzuki 2.875 1,8 2.411 1,4 19,2
20 Mitsubishi 2.118 1,3 1.846 1,1 14,7
Sonstige 10.082 6,2 9.243 5,5 9,1
Insgesamt 161.633 100,0 166.607 100,0 -3,0
Q: STATISTIK AUSTRIA, Kfz-Statistik. - Rundungsdifferenzen nicht ausgeglichen.

Flaggschiff 7er BMW

BMW konnte im ersten Halbjahr nur 7952 Fahrzeuge auf Österreichs Straße bringen, das ist ein Minus von 5,5 Prozent. Doch bei BMW ist man sehr zuversichtlich, bis Jahresende ein deutlich positives Neuzulassungsergebnis zu erzielen. "Mit BMW befinden wir uns in einer bisher nie dagewesenen Modelloffensive. Im ersten Halbjahr haben wir wichtige Modelle wie den neue BMW 2er Gran Tourer vorgestellt", erklärt BMW Austria-Sprecher Michael Ebner dem KURIER. "Und auch im zweiten Halbjahr werden wir diese Offensive konsequent fortsetzen und unter anderem die neue BMW 3er Limousine und den BMW 3er Touring sowie den neuen BMW X1 präsentieren." Nachsatz: "Eine ganz besondere Neuheit wird auch unser Flaggschiff“– der BMW 7er – sein, mit dem wir die zeitgemäße und zukunftsweisende Form eines exklusiven, luxuriösen Fahrerlebnisses neu definieren."

Die erste Bilder vom neuen BMW 7er sehen Sie hier

Durchzugsstarker Elektromotor

Auch das erste Plug-in-Hybrid-Serienautomobil bei BMW, der neue BMW X5 xDrive40e, wird seine Premiere im zweiten Halbjahr feiern. Permanenter Allradantrieb, ein kraftvoller Vierzylinder Motor und ein unglaublich durchzugsstarker Elektromotor verhelfen dem BMW X5 xDrive40e zu faszinierender Sportlichkeit und Souveränität sowie zu herausragender Effizienz. „So kommt er auf einen Kraftstoffverbrauch von nur knapp mehr als drei Liter, und das bei einer Systemleistung von 230 kW bzw. 313 PS", so Ebner.

Den ersten Fahrbericht vom BMW X5 40e lesen Sie hier

Erstmals moderner Frontantrieb

Ausgezeichneter Nachfrage erfreut sich bei BMW aktuell der BMW 2er Active Tourer, den wir Ende September 2014 am Markt eingeführt haben. "Er ist das ideale Fahrzeug für Menschen, die besondere Ansprüche an Platzverhältnisse sowie Flexibilität im Innenraum stellen und trotzdem ein kompaktes Fahrzeug bevorzugen", so Ebner. "Um im Segment variabler Fahrzeuge mit großem Innenraum erfolgreich zu sein, setzt BMW erstmals auf ein modernes Frontantriebskonzept. Durch das Zusammenspiel einer hohen Dachlinie, dem langen Radstand und quer verbauten Motoren maximiert dieses Konzept die Möglichkeit der Innenraumgestaltung und das Platzangebot. „Nachsatz: "Für uns wird das zweite Halbjahr mit vielen neuen innovativen Fahrzeugen eine besondere Rolle spielen wird. Entsprechen optimistisch sind wir bei der BMW Group in Österreich, dass 2015 wieder ein sehr erfolgreiches Jahr werden wird."

Mini-Geschäft brummt

Indes läuft das Geschäft mit dem Mini, der auch zur BMW Group gehört, in Österreich besonders gut. 1213 Minis wurden im ersten Halbjahr 2015 in Österreich zugelassen, das ist ein Plus von mehr als ein Drittel zum Vergleichszeitraum 2014. "Die neuen Modelle, der Mini 3-Türer und Mini 5-Türer, verkaufen sich sehr gut", so Ebner. "Und im zweiten Halbjahr wird der neue Mini Clubman für weiteren Schub sorgen."

Die ersten Bilder vom neuen Mini Clubman gibt es hier

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