Neues Strompreis-Modell: Flatrate für die Haushalte

Neues Strompreis-Modell: Flatrate für die Haushalte
Energiepolitik. Netztarife sollen anders berechnet werden.

"Die Flatrate wird kommen." Michel Sponring, Leiter der Bereiche Power&Utilities bei PricewaterhouseCoopers (PwC), ist sich sicher. Sponring verweist auf die Handy-Tarife in Österreich. Fast alle Angebote an Privatkunden seien Pauschalangebote. Abrechnung nach Sekunden gebe es noch bei Wertkartentelefonen. Künftig wird es laut PwC auch beim Strom solche Pauschalangebote für die Haushalte geben. Solange der vereinbarte, maximale Energieverbrauch nicht überschritten wird, erfolgt die Abrechnung über einen Pauschaltarif.

Smart Meter

Derzeit werden die Haushalte zwangsweise mit Smart Meter ausgestattet. Das freut alle Unternehmen, die derartige Geräte herstellen. Smart Meter seien notwendig, weil die Energieanbieter genau wissen müssen, wann der Strom verbraucht werde, heißt es. Für eine Flatrate ist allerdings lediglich der Gesamtverbrauch entscheidend. Außerdem ist das Energie-Verbrauchsprofil der Haushalte ziemlich stabil.

Ein weiteres Ergebnis der Pwc-Studie über die Zukunft der österreichischen Energiewirtschaft ist der Vorschlag, über eine Neuberechnung der Netztarife nachzudenken. Die Zahl der Haushalte, die selbst Strom erzeugen, wird steigen. Sie werden insgesamt weniger Strom aus dem Netz beziehen und zahlen daher auch weniger für die Nutzung des Netzes. Das Netzentgelt steigt und sinkt mit dem Verbrauch.

Die Stromnetze müssen wegen des steigenden Anteils an erneuerbarer Energie massiv ausgebaut werden. Die Kosten dafür zahlen auch die Haushalte. Wenn so wie bisher der Netztarif nach der verbrauchten Kilowattstunde abgerechnet wird, dann werden die Haushalte mit teilweiser Selbstversorgung deutlich weniger bezahlen. Bei den anderen Haushalten steigt die Stromrechnung deutlich. Der Vorschlag von PwC: Man möge über Netztarife nachdenken, die nicht nach verbrauchter Kilowattstunde berechnet werden.

Neue Anbieter

Außerdem drängen neue Anbieter auf den Strommarkt, die nicht aus dem Energiegeschäft kommen. Der Lebensmitteleinzelhandel etwa verkauft Strom. Unternehmen wie Amazon arbeiten an einem Konzept für die Steuerung des gesamtes Haushaltes.

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