Neue Euro-Scheine bereiten Polizei Probleme

Der neue Zehn-Euro-Schein ist seit 23. September in Umlauf
Fingerabdrücke sind nicht nachweisbar

Die neuen Zehn-Euro-Scheine erinnern manchen durchaus an das Brettspiel DKT. Die veränderte optische Gestaltung ruft aber auch handfeste Probleme hervor. Wie der Focus berichtet, bereitet die lackierte Oberfläche der neuen Banknotender Polizei große Probleme. Der Lack soll die Scheine haltbarer machen - verhindert aber gleichzeitig, dass Fingerabdrücke von potentiellen Straftätern, insbesondere bei Drogendelikten, nachweisbar sind.

Anhand der Spuren auf der Oberfläche eines Geldscheins lässt sich feststellen, ob ein Verdächtiger das Geld angefasst hat. Bei Scheinen ohne Lackschicht gelingt der Nachweis relativ gut. „Wenn demnächst die neuen 20- und 50-Euro-Scheine rauskommen, wird das Problem für uns noch viel gravierender" erklärt ein leitender Fahnder dem Magazin. "Die sind am häufigsten in Umlauf und werden logischerweise auch von Straftätern oft benutzt." An der Konzeption neuer Banknoten sind Polizeibehörden laut Bundesbank aus Sicherheitsgründen generell nicht beteiligt.

„Der Sachverhalt ist uns bekannt“, sagte ein Bundesbank-Sprecher gegenüber Focus. Mehrere Polizeibehörden hätten sich kurz nach Einführung der neuen 5-Euro-Noten 2013 bei der Bank gemeldet und von den Schwierigkeiten mit dem Lack berichtet, der die Scheine eigentlich haltbarer machen soll. Zudem sind die Scheine fälschungssicherer als ihre Vorgänger. Eine Bund-Länder-Gruppe der Polizei arbeite bereits „an neuen Verfahren, mit deren Hilfe Fingerabdrücke auf lackierten Banknoten kenntlich gemacht werden können“, sagte der Banksprecher. Die Federführung liegt hierfür beim deutschen Bundeskriminalamt.

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