Naturkatastrophen kosten 63 Milliarden Euro

Erdbeben, Unwetter oder Brände verursachten höhere Schäden als im Vorjahr.

Die Auswirkungen von Naturkatastrophen können teuer sein. Das zeigt eine Erhebung des Rückversicherers Münchener Rück. Den größten Schaden verursachten im abgelaufenen Halbjahr zwei Erdbeben auf der südjapanischen Insel Kyushu. Die Zerstörungen sowie Betriebsausfälle bei Zulieferern von Autoherstellern und Handyerzeugern kosteten umgerechnet 22,5 Milliarden Euro.

Die meisten Einzelschäden sind auf das Wetterphänomen El Niño zurückzuführen. Bei diesem erwärmt sich der Pazifik vor Südamerika ungewöhnlich stark und in Folge kommt es in vielen Erdteilen zu Unwettern. Einen hohen Anteil an der Schadensbilanz hatten auch schwere Gewitter mit Hagel, Starkregen und Sturzfluten, die in den USA und in Europa Gesamtschäden von mehr als 18 Mrd. Euro verursachten. Davon entfielen auf Unwetterserien in Texas und angrenzenden Staaten rund 11,1 Mrd. Euro. Die Waldbrände rund um die kanadische Stadt Fort McMurray kosteten 3,2 Mrd. Euro. Der Gesamtschaden durch Unwetter in Europa im Mai und Juni betrug 5,4 Mrd. Euro.

Klimawandel

"Studien haben ergeben, dass Starkniederschläge in einzelnen Regionen Europas in den vergangenen Jahrzehnten häufiger geworden sind", sagt Peter Höppe, Leiter der Georisikoforschung der Münchener Rück. "Daran dürfte der Klimawandel einen Anteil haben."

Weltweit errechnete der Konzern für das erste Halbjahr Schäden aus Naturkatastrophen von 63 Mrd. Euro. Im Vorjahreszeitraum waren es nur 53,2 Mrd. Euro, im langjährigen Durchschnitt aber 82,9 Milliarden. Die versicherten Schäden stiegen von 19 auf 27 Mrd. Euro. Die Zahl der Todesopfer sank jedoch von 21.000 auf 3800.

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