Nationalbank: 35 Tonnen Gold wieder zurück in Wien

Die Nationalbank.
Damit sind bereits 65 von 90 Tonnen wieder zurückgeholt. Für kommendes Jahr sind noch 25 Tonnen offen.

Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) hat auch in diesem Jahr ihren Plan weiter verfolgt, die auf die beiden Lagerplätze London und Zürich verteilten österreichischen Goldbestände wieder teilweise nach Wien zurückzuholen. 2017 sind weitere 35 Tonnen zurückgebracht worden. Inzwischen lagern 65 Tonnen der ausländischen Bestände wieder in Wien. 2018 Jahr soll die Aktion abgeschlossen werden.

2015 hat die Nationalbank die ersten 15 Tonnen aus der Rückholaktion in die eigenen Tresorräume unterhalb der Nationalbank eingelagert. 2016 folgten erneut 15 Tonnen. "2017 sind weitere 35 Tonnen nach Wien gebracht worden", sagte OeNB-Sprecher Christian Gutlederer laut einem Bericht auf wien.ORF.at.

Bis Herbst kommenden Jahres will die OeNB die Rückholaktion abgeschlossen haben, dann "haben wir insgesamt 90 Tonnen zurückgeholt. 50 Tonnen hatten wir bereits in der Vergangenheit in Wien", so der Sprecher.

2018 noch 25 Tonnen

Im kommenden Jahr muss die Nationalbank also weitere 25 Tonnen zurückholen, um auf die 90 Tonnen zu kommen. Damit hätte die Nationalbank ihren Plan, bis Ende 2018 die Hälfte der 280 Tonnen schweren eigenen Goldbestände - also 140 Tonnen - wieder in Österreich zu lagern, umgesetzt. Der Rest soll an den großen Goldhandelsplätzen London und Zürich gelagert bleiben. In der Schweiz sollen es etwa 56 Tonnen sein, in London etwa 84 Tonnen.

Die Kosten für die Rückholaktion betragen laut Gutlederer "etwa in Summe eine halbe Million Euro. Das ist im Vergleich zum Wert sehr gering." Die Lagerung in Wien werde "absolut billiger" sein als im Ausland, da etwa Depotgebühren geringer würden. "Eingelagert ist das Gold in den Tresoren der OeNB beziehungsweise Münze Österreich, präziser wollen wir das nicht sagen", wird der Sprecher zitiert.

"Eiserne Liquiditätsreserve"

Die Bestände in der Nationalbank seien ein Teil der Reserve, "den wir in extremen Krisenszenarien mobilisieren könnten", sagte Franz Partsch, Direktor der Hauptabteilung Treasury in der Nationalbank, im Zuge der Rückholaktion.

Der Zweck von Goldreserven sei es, in Krisenszenarien das Potenzial zu haben, dieses Gold gegen Fremdwährung zu tauschen oder Fremdwährungsfinanzierung aufzunehmen. "Das ist die eiserne Liquiditätsreserve", so Partsch. In der Finanzkrise habe sich gezeigt, dass der Goldmarkt noch laufe, wenn alles andere stehe. Etwa die Hälfte der heimischen Währungsreserven von 21 Mrd. Euro werden laut Partsch in Gold gehalten, nämlich aktuell 9,8 Mrd. Euro.

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