Moskau kündigt neues Gas-Pipeline-Projekt an

South Stream-Pipeline
Gazprom gründet neue Firma zum Bau einer Rohrleitung in der Türkei. Putin: Neuer Umschlagplatz für Gaslieferungen nach Europa.

Nach dem Aus für South Stream schiebt Russland ein neues Gas-Pipeline-Projekt an. Der russische Konzern Gazprom teilte am Montag mit, es werde eigens eine neue Firma zum Bau einer Rohrleitung in die Türkei gegründet. Das neue Unternehmen firmiert unter dem Namen Gazprom Russkaya und wird seinen Sitz in St. Petersburg haben.

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte vorige Woche das Aus für das South-Stream-Projekt verkündet, mit dem russisches Gas unter Umgehung der Ukraine bis Südeuropa geliefert werden sollte. Laut Putin könnte mit dem neuen Pipeline-Projekt an der türkisch-griechischen Grenze ein Umschlagplatz entstehen, um Gaslieferungen nach Europa zu ermöglichen.

Mit der Pipeline South Stream sollte russisches Erdgas durch das Schwarze Meer und unter Umgehung der Ukraine durch Südosteuropa bis nach Österreich geliefert werden. Gebaut wurde an der 40 Mrd. Dollar (32,4 Mrd. Euro) teuren Leitung unter Führung von Gazprom. Die österreichische OMV zählte zu den führenden Partnern bei dem Projekt. Die EU-Kommission hat jedoch wiederholt erklärt, sie halte es für unzulässig, dass ein Erdgaslieferant zugleich den Zugang zu den Pipelines kontrolliert. Das EU-Mitglied Bulgarien hatte deshalb seine Arbeiten an South Stream auf Eis gelegt.

Österreich bei South-Stream-Treffen

Österreich wird am Dienstag in Brüssel - bei einem bereits länger angesetzten Treffen - mit sieben weiteren Ländern und der Kommission über das weitere Vorgehen in der Frage der South-Stream-Gaspipline beraten. Das Treffen findet am Rande des Rats der EU-Energieminister statt, auf dessen Agenda sich offiziell das heiße Eisen nicht findet. Allerdings wird über die "Außenbeziehungen im Energiebereich" diskutiert, also gleichsam die Energiediplomatie der Union.

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