Nach Pleite will Weinbauer mit Investoren neu durchstarten

Rund 190 Winzer bewirtschaften die Wiener Weinberge.
Weinbauer will zwei Chance nutzen. Sein Anwalt sagt, die kaufmännische Struktur und der Vertrieb werden nun auf solide Beine gestellt.

Über das Vermögen des Golser Weinbauern Thomas Hans Lehner wurde am Mittwoch ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Laut den Gläubigerschutzverbänden Creditreform und KSV1870 hat Lehner rund 705.000 Euro Schulden angehäuft. Den Gläubigern soll 20 Prozent Quote geboten werden.

"Die Restrukturierung wurde bereits eingeleitet und es gibt einen deutschen Investor, der seine Weine schätzt und einen Neustart ermöglicht", sagt Lehners Rechtsanwalt Peter Sauerzopf zum KURIER. "Nur guten Wein zu machen, ist zu wenig. Die kaufmännische Struktur und der Vertrieb wird nun auf solide Beine gestellt."

Genau genommen gibt es zwei Investoren: Einer stammt aus der Immobilienbranche, der zweite ist ein deutscher Weinhändler, der die Weine Lehners in Deutschland vertreiben will. Der neue Betrieb firmiert als Thomas Lehner GmbH, Sitz ist Illmitz.

Lehner, der 14 Hektar Weingärten gepachtet hat, hat schwere Zeiten hinter sich. Bereits 2009 ist sein Lohnunternehmen, das Weinbaubetrieben zuarbeitete, in die Pleite geschlittert. Doch mangels Vermögens wurde das Verfahren im September 2012 aufgehoben. Es fand keine Entschuldung statt. Die Schulden schleppte er weiter mit. Witterungsbedingte Ernteausfälle 2014 und 2015 verschärften die finanzielle Lage.

"Nicht sein Stil"

Laut Anwalt Sauerzopf sollen auch die Alt-Gläubiger nun eine Quote von 20 Prozent erhalten. Lehner hätte es sich aber einfacher machen und in den Privatkonkurs gehen können. Das würde ihn viel billiger kommen. Doch das ist nicht Lehners Stil, sagt der Anwalt.

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