Mutter der British Airways will bei Aer Lingus landen

Mutter der British Airways will bei Aer Lingus landen
Der AIG-Konzern hat sein Angebot für die Übernahme der irischen Fluglinie Aer Lingus auf 1,36 Milliarden Euro erhöht.

Die British-Airways-Mutter AIG startet zum dritten Mal Richtung Übernahme der irischen Fluggesellschaft Aer Lingus. Damit die Landung bei den Iren diesmal klappt, hat AIG das Angebot um rund sechs Prozent auf 1,36 Milliarden Euro aufgestockt. Das Management von Aer Lingus kündigte am Montag an, das neue Angebot zu prüfen - nachdem es bereits zwei Vorstöße von AIG zurückgewiesen hatte.

Die Freigabe zur Landung bei Aer Lingus hängt jedoch nicht nur von der irischen Airline ab. Auch der irische Staat und der Rivale Ryanair müssen als die beiden größten Aktionäre zustimmen. Ryanair ist sebst schon drei Mal bei Aer Lingus abgeblitzt.

Start- und Landerechte

Es gibt einen triftigen Grund, warum AIG gar so hartnäckig bleibt. Der Flughafen London Heathrow, der größte Airport Europas, arbeitet an der Grenze seiner Kapazität. British Airways kann daher auf seinem Heimatdrehkreuz nicht mehr zulegen. IAG spitzt daher auf die Start- und Landerechte von Aer Lingus.

Rund ein Jahr von der Parlamentswahl in Irland wird das Tauziehen um Aer Lingus aber auch zum Politikum. Die beiden größten Oppositionsparteien fordern, auf einen Verkauf des Staatsanteils von 25 Prozent zu verzichten. Die Gewerkschaften befürchten den Verlust von bis zu 1200 Arbeitsplätzen und damit etwa einem Viertel aller Jobs bei Aer Lingus. IAG-Boss Willie Walsh könnte dennoch gute Karten haben, meinen Experten. Er stammt aus Dublin und war früher Chef von Aer Lingus, wo er auch seine Karriere als Pilot begonnen hat, und verfügt über exzellente Kontakte in Irland. Zudem ist er Verwaltungsratsvorsitzender der irischen Schuldenagentur und könnte in dieser Funktion Bedenken der Regierung zerstreuen.

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