Eine Mutrede auf den Brettern, die die Welt bedeuteten

Franz Patay, Chef der Vereinigten Bühnen Wien, sagt, wie man in der Kultur in Zeiten wie diesen seine Hoffnung nicht verliert.

Franz Patay ist einer der wichtigsten Kulturmanager des Landes: Er ist  nämlich Geschäftsführer der Vereinigten Bühnen Wien (VBW). Shakespeare würde also vermutlich sagen, die Rolle von Patay sei das Geld.

Bei unserem Foto- und Video-Termin für die Mutrede stellt sich heraus, dass Patay freilich ein sehr kreativer Geist ist. Und: Er hat eine starke Ähnlichkeit mit dem US-Schauspieler Bill Murray im Film Lost in Translation von Sofia Coppola aus dem Jahr 2004.

„Tatsächlich wurde ich damals in New York mit Bill Murray verwechselt. Und auch wenn ich sagte, dass ich nicht Murray sei, wurde ich dann gefragt, wie denn so die Dreharbeiten gewesen seien“, lacht Patay.

Eine Mutrede auf den Brettern, die die Welt bedeuteten

Einer der größten Theaterbetriebe Europas

Der 1961 in Wien geborene Patay stammt aus einer musischen Familie. Sein Vater Georg war über 40 Jahre Bratschist bei den Wiener Philharmonikern. Patay absolvierte an der Universität Wien zunächst das Jus-Studium.

Gleich danach stieg er ins Kulturmanagement ein. Seither führte ihn der Karriereweg an diversen Kulturunternehmen stetig nach oben.

Seit 2016 leitet Patay den Theaterbetrieb der Wien Holding, zu dem das „Ronacher“, das „Raimund Theater“ und das „Theater an der Wien“ gehören.

Franz Patay

Die Vereinigten Bühnen verkaufen mehr als 600.000 Tickets jährlich. Dazu kommen in „normalen“ Zeiten noch einmal bis zu eine Million Besucherinnen und Besucher für die Lizenzproduktionen der VBW rund um den Globus.

Rund 750 Beschäftigte zählen die VBW. Die Theater der Vereinigten Bühnen Wien erzeugen laut diversen Erhebungen  eine jährliche Wertschöpfung von rund 120 Millionen Euro. 

„Wir stoßen mit unseren Aktivitäten Multiplikatoren-Effekte an, die sich wiederum positiv auf andere Branchen auswirken“, so Patay. „Indirekt sichern wir damit weitere 2.000 Arbeitsplätze. Dass all diese Menschen seit der Covid-Krise sehr viel Mut brauchen, ist kein Geheimnis.

Was also bedeutet Mut?

Was also bedeutet für Patay Mut? „Mut heißt, dass man sich in einer Ausnahmesituation, wie wir sie derzeit haben, trotzdem positiv mit der Zukunft auseinandersetzen sollte.“

Das sei natürlich oft leichter gesagt als getan. „Aber meine Erfahrung ist, dass man mit einem positiven Spirit auch unvorhergesehene Situationen in ihrem Ausgang positiv beeinflussen kann.“

 

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