Moody's unzufrieden mit Gipfel-Beschlüssen

Der EU-Gipfel hat für die Ratingagentur nur wenig neue Maßnahmen gegen die Krise hervorgebracht. Eurozone und EU stehen nach wie vor unter Druck.

Die Ratingagentur Moody`s zeigt sich unzufrieden mit den EU-Gipfelbeschlüssen von Ende vergangener Woche. Nur wenige der angekündigten Krisenmaßnahmen seien neu, viele ähnelten früheren Erklärungen, teilte die Agentur am Montagmorgen mit. Entscheidungen zur kurzfristigen Stabilisierung der Kreditmärkte fehlten. "An unserer Ansicht, dass der Zusammenhalt in der Euro-Zone gefährdet ist, hat sich nichts geändert." Die Eurozone und die gesamte Europäische Union ( EU) seien nach wie vor anfällig gegen externe Schocks und stünden damit unter Druck. Moody`s bekräftigte die Ankündigung von November, die Kreditwürdigkeit aller EU-Staaten im ersten Quartal 2012 genau zu prüfen.

Ungeachtet der Beschlüsse habe die europäische Schuldenkrise eine kritische Phase erreicht: Die Kreditmärkte für Banken und Staaten seien nach wie vor anfällig gegen Schocks. Selbst unter der Annahme, dass es in der Eurozone zu keinen weiteren Solvenzproblemen auf staatlicher Ebene komme, seien Bonitätsabstufungen in den kommenden Monaten möglich. Je länger die zögerliche Reaktion der Politik auf die Krise anhalte, desto größer werde das Risiko ungünstiger Entwicklungen mit möglichen Staatspleiten, heißt es bei Moody`s.

Die US-Ratingagentur hatte bereits im November vor einem Zerfall der Eurozone gewarnt. Seinerzeit nannte sie nicht zuletzt politische Unsicherheiten in Griechenland und Italien als Risiken. Nach der Bildung neuer Regierungen besserte sich die Lage dort wieder etwas. Darüber hinaus sieht Moody`s trübe Wachstumsaussichten für den Euroraum, was die Staatshaushalte zusätzliche belasten würde.

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